Der HighTech-Sektor läutet die nächste Bewertungsrunde ein. Mit dem angekündigten Aktiensplit des KI-Titanen Nvidia geht die Rally nun in eine heiße Phase über. Denn die Historie liefert gut Beispiele dafür, wie es nach der Ausschüttung von Gratisaktien läuft. Alphabet, Tesla und Amazon konnten in den ersten sechs Monaten nach der Erhöhung der Aktienzahl bereits mehr als 30 % Kursgewinn aufsatteln.
Ob das auch bei Billionen-Bewertungen à la Nvidia klappen wird? Denn insgesamt riecht es eigentlich nach einer technischen Korrektur der vorliegenden Überhitzung. Wichtig erscheint in diesem Zusammenhang der Blick auf die bereits stark gestiegenen Indizes, welche beflügelt durch die „Glorreichen Sieben“ nun beachtliche Wertzuschläge vollzogen haben. Neben den gehypten Hauptwerten gibt es aber immer noch Nachzügler. Sie gilt es zu entdecken.
Höher, weiter, schneller! Nvidia und Super Micro Computer im Olympia-Modus
Der Hollywood-Klassiker „Die glorreichen Sieben“ oder im Englischen „The Magnificant Seven“ (M7) ist ein Western von John Sturges aus dem Jahr 1960. Hier kämpfen sieben Revolverhelden für eine gute Sache und helfen einem kleinen mexikanischen Dorf gegen räuberische Banditen. Der schöne Titel wird indes unter Börsianern seit einiger Zeit als Oberbegriff für die 7 schwersten Aktien der NASDAQ verwendet. Mit ihren Marktkapitalisierungensind sie auch für den gigantischen Börsenwert des S&P 500 verantwortlich. Es handelt sich um die Titel Apple, Microsoft, Nvidia, Alphabet, Meta, Amazon und Tesla.
An der Börse lehren diese Super-Titel den Bären regelmäßig das Fürchten, denn bislang konnte jede drohende Korrektur mit Käufen in den M7 wieder in einen weiteren Hausseschub verwandelt werden. Aber der Schein trügt, denn im S&P 500 sind seit einiger Zeit über 65 % der Aktien im Abwärtstrend und nur wenige Titel halten die Fahne oben. Kein Wunder, denn hier greift eine sogenannte selbsterfüllende Prognose. Jeder Fondsmanager braucht diese Titel, um gegenüber seiner Anlegerschaft gut dazustehen.
Also allokiert er diese Werte, daraufhin erhält der Fonds wieder mehr Zuflüsse und auch dieses neue Geld wird wieder in die bekannten Titel investiert. So passiert es dann auch, dass ausgewählte Werte wie Apple, Nvidia oder Microsoft in den letzten 5 Jahren spielend die 1, 2 oder 3 Billionen USD-Marke eroberten.
Bei dem Anbieter von Grafikprozessoren Nvidia (NVDA) läuft es besonders rund, denn dank des KI-Booms hat sich der Titel zu einer Must-Have-Aktie entwickelt. Seit Jahresanfang weist das Papier nun eine Performance von 160 % auf, in ein paar Tagen soll es per angekündigten Aktiensplit für eine alte Aktie neun neue Valoren dazu geben. Der Gesamtwert des Unternehmens wird dadurch per se zwar nicht verändert, dennoch führte auch in der Historie eine optische Vergünstigung der Aktien zu neuen Käufen von Anlegern. Immerhin kostet eine Nvidia-Aktie dann rechnerisch „nur“ noch 115 USD im Vergleich zu 1.150 USD gestern.
Mit den Zahlen zum ersten Quartal demonstrierte Nvidia seine Stärke. Der Umsatz im Bereich Data Center verfünfachte sich von 4,3 auf 22,5 Mrd. USD, der Gewinn des Konzerns entwickelte sich parallel mit einer Marge von über 78 % von 3,1 auf 18,1 Mrd. USD nach oben. Insgesamt setzte Nvidia über 26 Mrd. USD um und erzielte dabei 18 Mrd. USD operativen Vorsteuergewinn. So etwas gibt es selten auf der Kurstafel. Die Zahlen zeigen aber auch, dass ohne die Grafikkarten und Prozessoren von Nvidia bei dem Thema KI wohl weltweit nichts laufen würde.
Wer in diesen aussichtsreichen Titel noch einsteigen möchte, tut dies auf Basis eines Kurs-Umsatz-Verhältnis 2025e von 24. Ganze 52 von 57 Experten erteilen auf der Plattform Refinitiv ein Kauf-Votum mit durchschnittlichem Kursziel von 119,20 USD (nach Split). Aus heutiger Sicht ist dies ein Potenzial von etwa 5 %. Etwas wenig, aber die Experten kommen seit 2 Jahren der rasanten Entwicklung mit ihren Ratings einfach nicht hinterher, die letzten Veröffentlichungen haben den Zielwert konsequent weiter erhöht.
Ein noch stärkeres Kurs-Feuerwerk in 2024 konnte der Spezialist für flüssige Großrechner-Kühlsysteme Super Micro Computer (SMCI) entfachen. Die Aktie spielt zwar gemessen an der Marktkapitalisierung mit rund 45 Mrd. USD in einer anderen Liga wie Nvidia, der Kursanstieg von zeitweise über 400 % zum Jahresanfang hat aber so manches Depot vergoldet. Seit einigen Wochen korrigiert die Aktie sehr scharf, bereits 40 % mussten von den Tops bei rund 1.200 USD abgegeben werden. Aktuell treibt Super Micro Computer gemeinsam mit einer Reihe von Kooperationspartnern den Aufbau einer KI-Infrastruktur in Japan voran und setzt dabei erneut auf die Grafikbeschleuniger von Nvidia.
Das zeigt einerseits, dass die Nachfrage nach schnellen Prozessoren ungebrochen ist, was vor allem aber Nvidia oder seinem Konkurrenten AMD zugutekommen dürfte.Andererseits demonstriert Super Micro Computer auch seine Kompetenz im energiesparenden Aufbau solcher Datenzentren. Wie es mit der Aktie weitergeht, hängt an der wenig überzeugenden Markttechnik, denn sie notiert gerade sehr nah an ihrer Unterstützung bei rund 750 USD.
Power Nickel und Globe Metals & Mining – Batteriemetalle gesucht und gefunden
Egal wer die gigantischen Rechenzentren auch baut, sie verschlingen sehr viel Energie. Energieintensive Unternehmen suchen daher Standorte in Richtung Emerging Markets. So eröffnet der Softwareriese Microsoft demnächst weitere Datencenter in Indonesien und Malaysien. Dort hofft man auf gute Begleitumstände wie günstigere Löhne und niedrige Energiepreise. Parallel lastet seit der Energiewende und den Klimazielen von Paris ein enormer Druck vor allem auf den Industriestaaten, welchen künftig ihren Stromhunger aus alternativen Quellen erzeugen müssen.
Dies erfordert den Aufbau einer vollständig elektrifizierten Umgebung, um den grün erzeugten Strom an die Verbrauchsorte zu liefern und ihn gegebenenfalls auch in Batterien zwischenzuspeichern. Denn oftmals fällt die günstige Erzeugung von Solar- und Windstrom nicht mit den Verbrauchszeiten überein. Um sich in ihrer Industriepolitik nicht zu stark von China abhängig zu machen, sind westliche Hightech-Produzenten auf die Rohstoffsicherung in den eigenen Jurisdiktionen angewiesen. Viele notwendigen Metalle erscheinen deshalb schon auf kritischen Listen. Für die westliche Bergbau-Industrie herrscht seit einigen Jahren das Credo, Vorkommen in wichtigen und seltenen Metallen in den eigenen Gefilden zu suchen.
Das kanadische Explorations-Unternehmen Power Nickel (PNPN) und der australische Metall-Experte Globe Metals & Mining (GBE) haben vielversprechende Projekte vor Augen, die es nun voranzutreiben gilt. Power Nickel ist in Quebec unterwegs und profitiert von günstigem Strom aus Wasserkraft und ausgezeichneter Infrastruktur im nahen Umfeld seine Liegenschaften. Das Flaggschiff-Projekt Nisk konnte jüngst so gute Bohrergebnisse liefern, dass der Aktienkurs mit Plus 250 % einen wahren Freudensprung aufs Parkett legte. CEO Terry Lynch sieht in seiner jüngsten Entdeckung ein „Spectacular Hole“, denn neben hochreinem Nickel wurden 5 weitere Metalle mit herausragenden Graden identifiziert.
Damit hat Power Nickel quasi über Nacht Zugriff auf ein Polymetall-Projekt mit industriell abbaufähigen Vererzungen. Angetreten als Nickel-Explorer ist der Weg zu einem zukünftig strategischen Lieferanten wichtiger Metalle wie Kupfer, Palladium, Platin und Gold nun geebnet. Gestern lieferten die Kanadier dann neue Ergebnisse aus der Lion Zone. Mit Bestwerten von bis zu 9,88 % Kupfer, 1,91 g Gold, 73,48 g Silber, 4,56 g Platin, 6,23 g Palladium und 0,49 % Nickel über eine Länge von 5,6 Meter schlossen sich die Funde in den Bohrungen PN-24-056 bis PN-24-059 nahtlos den herausragenden Metallwerten aus Bohrloch PN-24-051 an. Die Aktie hatte in der letzten Woche einen Höchststand von 0,73 CAD erreicht, dennoch ist die aktuelle Marktkapitalisierung von 117 Mio. CAD für das erstklassige Projekt noch überschaubar.
Im ostafrikanischen Malawi ist der australische Explorer Globe Metals & Mining auf eine Lagerstätte des seltenen Metalls Niobium gestoßen. Das Metall wird derzeit als Fortschrittsbringer in der Batterie-Technologie bezeichnet, denn unter Verwendung neuer Metall-Mischungen könnte Niob den entscheidenden Faktor für einen Innovationssprung liefern. Es geht um wesentliche Schwächen, die aus der Lithium-Welt bestens bekannt sind wie z.B. die Betriebssicherheit, dem Schutz vor Überhitzung oder die Erhöhung der Lebensdauer.
Ebenso rückt mit fortschreitender ziviler Entwicklung und ihrer Rahmenbedingungen natürlich die Ladezeit in den Blickpunkt individueller Reiseplanungen. In der Summe sind dies die entscheidenden Leistungs-Faktoren für den Erwerb eines E-Mobils. Bisher wird das Schwermetall Niob, das sehr hohen Temperaturen standhalten kann, vor allem in Raketentriebwerken, beim Bau von Pipelines oder im Bereich Nukleartechnik verwendet. Es finden aber schon Tests in neuartigen Batterien statt, welche Ladezeiten von unter 10 Minuten aufzeigten.
In Malawi bewirtschaftet Globe Metals & Mining das Kanyika Projekt. Dort sollen in naher Zukunft etwa 20.000 Tonnen Niob günstig produziert und nur an westliche Produzenten ausgeliefert werden. Jüngst wurde nun einen Optimierungsstudie veröffentlicht, die die Erwartungswerte noch einmal plausibilisiert. Mit einer Diskontrate von 8 % ergibt sich ein Nettogegenwartswert von 1,004 Mrd. USD und eine interne Rendite von ca. 47 %. Die vorgesehene Erschließung erfolgt in 2 Phasen, das verringert den anfänglichen Kapitalbedarf für den Minenaufbau und die Chlorierungs-Raffinerie von 70 Mio. USD auf rund 46 Mio. USD.
Eine wenig verwässernde Finanzierung ist derzeit in Arbeit und laut Management bereits weit fortgeschritten. Auch kommen die Gespräche über die langfristige Abnahme von Niob, Tantal und Zirkonium mit westlichen Industriekunden gut voran. Ende 2024 soll die Engineering- und Design-Phase bereits starten. Die Globe Metals-Aktie überraschte mit einem 70 %-igen Anstieg im Mai. Dies ist auf die jüngsten Fortschritte zurückzuführen. Zukunfts-orientierte Rohstoff-Investoren können aktuell noch zu einer überschaubaren Bewertung von 24 Mio. EUR einsteigen.
Plug Power und First Hydrogen – Der Turnaround im Wasserstoff kommt
Die Vereinigten Staaten sind historisch einer der größten Energieverbraucher der Erde. Allein New York verschlingt so viel Kilowattstunden wie die Dänemark, Schweden und die Niederlande zusammen. Um die Investitionen in die energetische Erneuerung zu fördern, ruft die USA oft Sonderhaushalte zur Anschubfinanzierung kritischer Themen ins Leben. Eine solche Maßnahme verkörpert der sogenannte „Inflation Reduction Act“ (IRA) des amerikanischen Präsidenten Joe Biden.
Innerhalb dieses Rahmens gab es im Mai für den größten Elektrolyseur-Hersteller der Welt Plug Power (PLUG) eine 1,66 Mrd. USD Garantie vom Department of Energy für den Bau von sechs Wasserstoff-Megawatt-Fabriken in den USA. Die Aktie explodierte adhoc um fast 100 % in nur 4 Handelsstunden und verlor davon wieder schnell 70 %, denn die Investoren hatten gemerkt, dass es sich ja nur um ein BackUp-Versprechen handelte bei dem erst mal noch kein Geld fließt. Trotz der scharfen Korrektur im Anschluss hat sich das Sentiment für Plug Power stark verbessert. Sollte der Sprung über die Marke von 3,50 USD gelingen, stehen wieder deutlich höhere Kursziele im Raum. Immerhin hat der Wert in den letzten zwei Jahren über 90 % seiner Bewertung eingebüßt. Spannend wird es heute Abend, wenn CEO Andy Marsh auf der Hauptversammlung zu seinen Aktionären spricht.
Auch in Kanada werden alternative Energiekonzepte staatlich alimentiert. Der kanadische Wasserstoff-Spezialist First Hydrogen (FHYD) möchte mit seinem „Hydrogen-as-a-Service“-Modell erstmalig Kunden in der Region Montreal-Québec City mit sauberem, grünem Wasserstoff als Kraftstoff versorgen. Aktuell läuft eine Machbarkeitsstudie für den Bau eines Montagewerks für die innovativen FCEV-Lieferfahrzeuge des Unternehmens. In den letzten Wochen wurde bekannt, dass eines der größten multinationalen Auslieferungs-Unternehmen einen größeren Test der Fahrzeuge vornimmt. Die bereits fertig entwickelten Demofahrzeuge bewältigten dabei eine beeindruckende Maximalreichweite von 630 Kilometern pro Tankfüllung.
Diese Ergebnisse bestätigen, dass die Transporter in Sprintergröße für sehr variable Einsatzformen geeignet sind. Anscheinend haben sie nun auch das Interesse eines großen deutschen Automobilherstellers geweckt. Denn First Hydrogen hat Ende Mai eine unverbindliche Absichtserklärung für die Lieferung seiner Kleintransporter erzielen können. Kommt ein Vertrag zu Stande, werden Fahrzeuge deutscher Bauart bald mit einem Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antriebsstrang „Designed by First Hydrogen“ ausgestattet. Die Partnerschaft umfasst auch den Zugang zu technischer Unterstützung und Zertifizierungen durch den deutschen Hersteller, was den Integrationsprozess erleichtert und beschleunigt.
Diese Meldung sowie der sich anbahnende Turnaround bei Nel ASA und Plug Power sollten geeignet sein, die Tristesse im gesamten Sektor zu beenden. Aktuell wird die Aktie von First Hydrogen in Deutschland noch im Bereich von 0,60 bis 0,70 EUR gehandelt, im Vergleich zu den bereits geflossenen Investitionen ist eine Bewertung von knapp 40 Mio. EUR ein Klacks. Die innovative First Hydrogen ist damit ein Top-Pick im H2-Sektor.
MGI und GameStop – Qualität statt Meme-Wahnsinn
Das schwedische Unternehmen Media and Games Invest SE (MGI) und die US-amerikanische GameStop (GME) haben nur eine winzige Überschneidung: den Online-Spielemarkt. Das war´s dann auch. Wer nicht den Aussagen von „Roaring Kitty“ auf Plattformen wie Reddit vertrauen möchte, sollte auf solide Geschäftsmodelle wie das von MGI Media & Games Invest (MGI) blicken. Denn GameStop macht seit 2018 Verlust und wäre schon längst vom Markt verschwunden, wenn die Aktie nicht in regelmäßigen Abständen in Online-Foren zum Kauf empfohlen würde und dadurch jedes Mal Milliarden-schwere Kapitalerhöhungen abwickeln kann.
Ursprünglich ebenfalls als Spielefirma namens Gamigo AG in Deutschland gestartet, hat sich das heutige Unternehmen MGI in den letzten sechs Jahren auf allen Ebenen grundlegend gewandelt. Nach einer strategischen Neuorientierung macht das Spielegeschäft nur noch einen Bruchteil des nun in Stockholm notierten Unternehmens aus. Zum neuen Kerngeschäft wurde der organisch stark wachsende Bereich „Programmatic Advertising“ erhoben.
Mittels einer eigens entwickelten Plattform verbindet MGI die Nachfrage von Werbetreibenden mit dem Anzeigenangebot von Publishern in Millisekunden. Mit über 2 Milliarden adressierbaren Endgeräten erzielt MGI Umsatz im Sekundentakt. Die neue Ausrichtung soll auch durch einen Namenswechsel dokumentiert werden. Zum Abschluss des Transformationsprozesses wird sich das Unternehmen nach der Hauptversammlung am 13. Juni 2024 in „Verve“ umbenennen. Unter dieser Marke läuft das operative Werbegeschäft bereits seit 2020.
Das Wachstum der letzten Jahre indes muss als rasant bezeichnet werden. Nach schwachen Werbejahren zur Corona-Pandemie erzielte das Unternehmen in 2023 wieder einen Umsatz von 322 Mio. EUR und ein adjustiertes EBITDA von 95 Mio. EUR. Fast 70 % der Erlöse generiert die zukünftige Verve, in Nordamerika, dem größten und am schnellsten wachsenden Markt für programmatische Werbung. Im ersten Quartal präsentiert man sich bereits dynamisch. So stiegen die Erlöse organisch um passable 21 % auf 82,5 Mio. EUR und die Zahl der angebundenen Software-Kunden konnte um 30 % auf über 2.400 zulegen.
Der operative Cashflow ist mit 9,1 Mio. EUR bereits wieder deutlich im positiven Terrain, während die Kasse immer noch mit üppigen 120 Mio. EUR Cash bestückt ist. Mit aktuellen Netto-Verbindlichkeiten von 318,8 Mio. EUR beträgt der Unternehmenswert rund 590 Mio. EUR. Ziel ist es, die Verschuldung und damit auch die jährlichen Zinsaufwendungen signifikant zu senken und zweistellig organisch zu wachsen. Für das laufende Jahr 2024 erwartet CEO Remco Westermann einen veritablen Umsatzanstieg auf 350 bis 370 Mio. EUR. Mit einer operativen Marge von ca. 27 % liegt die Ziellinie für den operativen Gewinn (EBITDA) bei 100 bis 110 Mio. EUR.
Durch die erfolgreichen Investitionen in organisches Wachstum, weiteren Innovationen sowie gezielten Übernahmen hat MGI mit der Verve Group einen beeindruckenden One-Stop-Shop für programmatische Werbung aufgebaut. Der MGI-Aktienkurs sollte vom derzeitigen Niveau bei 1,70 EUR mit Erreichen der Wachstumsziele schnell wieder an Fahrt aufnehmen. Die Anlegergemeinde dürfte somit in den nächsten Jahren noch viel von der „Verve Group“ hören.
FAZIT
Die Börse macht derzeit keine Gefangenen. Wer die Performance seines Depots verbessern will, wird wegen der allgemeinen Konjunktur-Schwäche in die äußerst profitablen HighTech-Geschäftsmodelle der „Glorreichen Sieben“ gezwungen. Dies wird gemäß Praxistest der letzten Monate mit hoher Wahrscheinlichkeit gute Ergebnisse liefern, es birgt aber auch die Gefahr einer plötzlichen, stärkeren Korrektur, wenn sich das Momentum irgendwann abschwächen sollte. Interessant sind daher die noch eher zurückgebliebenen Sektoren wie Rohstoffe oder alternative Energien. Die Berücksichtigung ausgezeichneter Wachstumsmodelle wie bei MGI oder First Hydrogen kann für Anleger weitere Zusatzrenditen liefern. Wer mit Meme-Aktien alla GameStop jongliert, braucht gute Nerven und konsequente Stop-Strategien zur Verlustbegrenzung.