Die spanischen Behörden haben Airbnb kürzlich angewiesen, mehr als 65.000 Ferienwohnungen von ihrer Plattform zu entfernen. Diese drastische Maßnahme ist Teil einer umfassenderen Regierungskampagne gegen Kurzzeitvermietungsplattformen, die für steigende Immobilienpreise in beliebten Touristenzielen wie Madrid und Barcelona verantwortlich gemacht werden.

Gegen den Wohnungsmangel

Verbraucherschutzminister Pablo Bustinduy begründete diesen Schritt mit der Notwendigkeit, den „Mangel an Aufsicht“ und die „Illegalität“ im Sektor zu bekämpfen. Die meisten der betroffenen Inserate verfügten nicht über die nach spanischem Recht vorgeschriebenen Lizenznummern oder führten Lizenznummern, die nicht mit den offiziellen Aufzeichnungen übereinstimmten. Diese Maßnahmen sollen den Zugang zu Wohnraum verbessern und die Verbraucherrechte schützen.

In mehreren spanischen Städten haben bereits öffentliche Proteste stattgefunden, bei denen Bürger Maßnahmen gegen steigende Mieten aufgrund der Zunahme von Kurzzeitvermietungen forderten. Die Situation zeigt deutlich, wie der Erfolg von Plattformen wie Airbnb zunehmend mit lokalen Wohnungsmärkten in Konflikt gerät.

Wachstumschancen trotz Gegenwind

Trotz dieser regulatorischen Herausforderungen entwickelt sich das Unternehmen weiterhin positiv. Im ersten Quartal 2025 verzeichnete Airbnb ein Umsatzwachstum von 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für den 13. Mai hat das Unternehmen eine bedeutende Ankündigung angekündigt, bei der es „über Unterkünfte hinausgehen“ will.

CEO Brian Chesky hatte bereits früher erklärt, dass sich das neue Airbnb nicht nur auf Kurzzeitvermietungen konzentrieren wird, sondern auch auf Langzeitaufenthalte sowie auf Gäste- und Gastgeberservices. Diese Expansion könnte dem Unternehmen helfen, seine Position im Markt zu festigen und neue Einnahmequellen zu erschließen.

Die Börsenperformance der Aktie seit dem Börsengang Ende 2020 war allerdings eher enttäuschend. Dennoch konnte das Unternehmen seinen Umsatz und sein Ergebnis kontinuierlich steigern, was darauf hindeutet, dass die fundamentale Entwicklung besser verläuft als der Aktienkurs vermuten lässt.

Risikoabwägung für Anleger

Die größten Risiken für Airbnb liegen in der zunehmenden Regulierung sowie in möglichen wirtschaftlichen Abschwüngen, die zu geringeren Reiseausgaben führen könnten. Die Fähigkeit des Unternehmens, sich an lokale Vorschriften anzupassen und überzeugende neue Dienstleistungen anzubieten, wird entscheidend für seinen langfristigen Erfolg sein.

Für langfristig orientierte Anleger könnte die aktuelle Bewertung jedoch eine günstige Gelegenheit darstellen, um eine Position aufzubauen, insbesondere wenn das Unternehmen seine Plattform erfolgreich erweitern kann.

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