Der US-Lithiumproduzent Albemarle verzeichnete am Montag mit einem Plus von 7,6 Prozent den stärksten Anstieg im S&P 500. Der Grund für diese bemerkenswerte Performance liegt in China: Der weltgrößte Elektroauto-Batteriehersteller CATL musste überraschend eine seiner wichtigsten Minen schließen.

Unerwartete Produktionsunterbrechung schockt den Markt

Die Jianxiawo-Mine in der chinesischen Provinz Jiangxi stellte ihre Produktion ein, nachdem die Betriebslizenz am 9. August ablief. Diese Mine gehört zu den weltgrößten ihrer Art und deckt etwa drei Prozent der globalen Lithiumversorgung ab. CATL kündigte zwar an, so schnell wie möglich eine Erneuerung der Lizenz zu beantragen, doch Experten rechnen mit einer Stillstandsdauer von mindestens drei Monaten.

Die Nachricht ließ die Lithiumpreise sofort reagieren: Lithiumhydroxid-Futures stiegen um 1,8 Prozent auf den höchsten Stand seit drei Monaten. Auch andere Lithiumproduzenten profitierten massiv von der Entwicklung. Sigma Lithium sprang um 17,3 Prozent nach oben, Lithium Americas um 10,2 Prozent und Piedmont Lithium um 8,7 Prozent.

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Wendepunkt oder kurzfristige Euphorie?

Analysten bewerten die Situation unterschiedlich. Während einige von einem möglichen Wendepunkt für den gebeutelten Lithiummarkt sprechen, warnen andere vor vorschneller Euphorie. Der Rohstoff hatte seit seinem Höchststand 2022 dramatische 90 Prozent an Wert verloren, da ein globaler Angebotsüberschuss die Preise drückte.

KeyBanc-Analyst Aleksey Yefremov mahnt zur Vorsicht: Langfristig fehle der fundamentale Rückhalt für nachhaltig höhere Preise, da die Lithiumbestände weiter steigen. Dennoch könnte die chinesische Regierung weitere Projekte stoppen, um die Überkapazitäten in der Wirtschaft zu bekämpfen.

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