Der Google-Mutterkonzern Alphabet hat sich in den vergangenen Jahren als unbestrittener Pionier im Bereich Quantencomputing etabliert. Während kleinere Pure-Play-Aktien wie IonQ, D-Wave Quantum oder Rigetti Computing zuletzt spektakuläre Kurssprünge hinlegten, bietet Alphabet Anlegern einen deutlich risikoärmeren Zugang zu dieser revolutionären Technologie. Unsere bereits im Börsenbrief „Future Money“ ausgesprochene Kaufempfehlung für die Alphabet-Aktie gewinnt durch die jüngsten Entwicklungen zusätzlich an Gewicht.

Technologischer Vorsprung mit historischer Dimension

Alphabets Durchbrüche im Quantencomputing sind beeindruckend: Bereits 2019 erreichte das Unternehmen mit seinem Sycamore-Prozessor die sogenannte „Quantenüberlegenheit“. Eine Berechnung, die 200 Sekunden dauerte, hätte den leistungsstärksten Supercomputer etwa 10.000 Jahre beschäftigt. Doch das war erst der Anfang. 2023 gelang ein entscheidender Fortschritt bei der Fehlerkorrektur von Qubits – ein Problem, das bislang als größtes Hindernis für kommerzielle Quantencomputer galt.

Der jüngste Meilenstein folgte 2024 mit dem „Willow“-Chip, der Berechnungen in unter fünf Minuten durchführte, für die ein herkömmlicher Supercomputer 10 Septillionen Jahre benötigt hätte. Diese technologische Überlegenheit ist kein Zufall, sondern das Ergebnis einer langfristig angelegten Forschungsstrategie mit nahezu unbegrenzten finanziellen Ressourcen.

Finanzstärke als entscheidender Wettbewerbsvorteil

Während kleinere Quantencomputing-Unternehmen regelmäßig auf Kapitalerhöhungen angewiesen sind und teilweise Millionenverluste einfahren, verfügt Alphabet über eine Kriegskasse von über 100 Milliarden Dollar. Das Unternehmen kann seine Forschung aus dem operativen Cashflow finanzieren und kauft sogar eigene Aktien zurück. IonQ beispielsweise musste trotz einer Milliarde Dollar Kapitalzufluss im Juli 2024 einen Quartalsverlust von 177,5 Millionen Dollar verkraften – bei gerade einmal 91 Millionen Dollar erwarteten Jahresumsatz.

Diese finanzielle Überlegenheit wird sich besonders dann auszahlen, wenn die aktuelle Spekulationsblase bei Quantencomputing-Aktien platzt. Viele der kleineren Unternehmen, die von Penny-Stock-Niveau auf Milliardenbewertungen gestiegen sind, dürften dann Schwierigkeiten beim Kapitalbeschaffung bekommen.

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Synergien durch diversifiziertes Ökosystem

Alphabets größter Vorteil liegt in der Vernetzung verschiedener Technologiebereiche. Das Unternehmen kann Quantencomputing mit Google Cloud, künstlicher Intelligenz und anderen Geschäftsbereichen verknüpfen. Diese Synergie-Effekte ermöglichen Durchbrüche in der Medikamentenforschung, Materialwissenschaft und Energietechnik – Bereiche, in denen reine Quantencomputing-Unternehmen nicht konkurrieren können.

Quantencomputing als Katalysator für neue Geschäftsfelder

Die Quantentechnologie eröffnet Alphabet völlig neue Marktchancen jenseits der klassischen Internetwerbung. Erste Anwendungen in der Medikamentenforschung zeigen das Potenzial: Komplexe Molekülsimulationen, die heute Jahre dauern, könnten auf Stunden verkürzt werden. Auch in der Materialwissenschaft und Kryptografie ergeben sich revolutionäre Möglichkeiten. Diese Diversifikation macht Alphabet weniger abhängig von Werbezyklen und schafft völlig neue Umsatzquellen mit potenziell höheren Margen.

Besonders interessant ist die Integration mit der bestehenden Cloud-Infrastruktur. Google Cloud könnte Quantencomputing als Service anbieten und damit einem breiten Kundenkreis zugänglich machen, ohne dass diese selbst in teure Hardware investieren müssen. IBM und Microsoft verfolgen ähnliche Strategien, doch Alphabets technologischer Vorsprung beim Willow-Chip verschafft dem Konzern einen entscheidenden Zeitvorteil bei der Kommerzialisierung.

Charttechnisch zeigt die Alphabet-Aktie bei knapp über 200 Dollar starke Aufwärtsmomentum. Das 52-Wochen-Hoch von 207,05 Dollar könnte in Kürze überwunden werden, was weitere Kursgewinne auslösen dürfte. Institutionelle Investoren haben ihre Positionen zuletzt ausgebaut, was die fundamentale Stärke des Investmentcases unterstreicht.

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