D-Wave Quantum hat geliefert – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Mit der Markteinführung des Advantage2-Systems meldet sich der kanadische Pionier eindrucksvoll auf dem Radar der Technologie-Investoren zurück. Die Aktie (NYSE: QBTS) legte am Dienstag zeitweise um 30 Prozent zu, nachdem bekannt wurde, dass das neue System ab sofort für Kunden weltweit verfügbar ist.

Der Grund für die Euphorie: Advantage2 ist nicht nur die sechste Systemgeneration von D-Wave, sondern auch das bislang leistungsstärkste Produkt des Unternehmens. Mit mehr als 4.400 Qubits, über 40.000 Couplern und einer 20-Wege-Konnektivität bringt das System Fähigkeiten mit, die laut CEO Alan Baratz sogar klassische Exascale-Supercomputer in bestimmten Anwendungsfeldern alt aussehen lassen. Der Fokus liegt wie gehabt auf dem sogenannten Quanten-Annealing – einer Methode, die besonders bei Optimierungsproblemen glänzt.

Vom Labor in den Alltag?

Ein bemerkenswerter Punkt: Baratz betont, dass der Wandel von der Forschung zur praktischen Anwendung bereits begonnen hat. Über 130 Kunden – davon mehr als die Hälfte kommerziell – nutzen heute schon die D-Wave-Plattform, darunter Unternehmen, Hochschulen und Regierungsstellen in über 40 Ländern. Die Strategie scheint aufzugehen: Immer mehr Kunden verlagern ihre Aktivitäten vom Experimentieren hin zur produktiven Nutzung.

Wo steht D-Wave im Wettbewerb?

Während Wettbewerber wie IonQ oder Rigetti stärker auf universelle Gate-basierte Systeme setzen, geht D-Wave bewusst einen eigenen Weg. Die Rechenleistung von Advantage2 lässt sich zwar nicht direkt mit der Gate-Logik vergleichen, doch das Unternehmen punktet mit Skalierbarkeit und greifbarem Kundennutzen im Hier und Jetzt – ein Alleinstellungsmerkmal in einem Feld, das bislang oft von Visionen statt Ergebnissen geprägt war.

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