Die Weltwirtschaft taumelt zwischen geopolitischer Eskalation und geldpolitischem Kontrollverlust. Was einst solide Fiskalpolitik war, ist heute eine gigantische Schuldenmaschine, befeuert durch milliardenschwere Rüstungsprogramme und die grenzenlose Ausgabe von FIAT-Geld. Die Folge ist eine strukturelle Inflation, welche längst kein vorübergehendes Phänomen mehr ist. Notenbanken stehen mit dem Rücken zur Wand – zu viel Geld im System, zu viele Schulden, zu wenig Vertrauen. Der Wert des Papiergelds erodiert, Zinsen und Risikoaufschläge steigen und Anleger fliehen in Sachwerte.
Edelmetalle im Speziellen Gold rücken erneut ins Zentrum des Interesses, nicht als Spekulation, sondern als Schutzschild gegen den schleichenden Wertverlust des Geldes. Während Staaten ihre Bilanzen aufblähen, glänzen Produzenten und Explorer mit realen Assets und guten Liegenschaften. Wer hier Substanz bietet, gerät in den Fokus von Investoren, die viel Umschichtungsbedarf in Richtung wahrer Werte haben. Hier einige Namen, die sie auf der Liste haben sollten.
Knappheit an physischem Material – Edelmetallpreise mit verrückten Spotpreis-Ausschlägen
An den globalen Edelmetallmärkten mehren sich die Anzeichen einer zunehmenden physischen Knappheit.Die Bestände registrierter Lagerhäuser an der COMEX in New York und der London Metal Exchange (LME) sind in den vergangenen Monaten auf mehrjährige Tiefstände gefallen. Vor allem bei Gold und Silber liegen die „Registered Stocks“ inzwischen auf Niveaus, welche zuletzt während der Marktverwerfungen in 2020 beobachtet wurden. Parallel dazu weiten sich die Preisunterschiede zwischen physischem Metall und Terminpreisen aus, ein Hinweis auf eine strukturelle Entkopplung zwischen Papier- und Realmarkt.
An der COMEX übersteigt das offene Interesse an Gold-Futures mittlerweile das physisch verfügbare Metall um ein Vielfaches, während in London vermehrt Lieferverzögerungen gemeldet werden. Marktbeobachter sprechen von „stillen Runs“ auf physisches Material, ausgelöst durch anhaltende Zentralbankkäufe, wachsende geopolitische Unsicherheiten und eine schwindende Vertrauensbasis im FIAT-System. Investmenthäuser reagieren mit deutlich angehobenen Kurszielen: Goldman Sachs erwartet bis Ende 2026 nun 4.900 USD200 USD je Unze.
Bank of America argumentiert, dass in früheren großen Gold-Haussephasen der Preis im Schnitt um ca. 300 % über einen Zeitraum von 43 Monaten gestiegen sei. Aufgrund dessen sei damit zu rechnen, dass Gold bis zum nächsten Frühling auf rund 6.000 USD pro Unze steigen könne. Die Begründung ist vielfältig und reicht von sinkenden physischen Beständen, anhaltende Nettokäufe institutioneller Investoren und Notenbanken sowie eine zunehmend fragmentierte Marktstruktur. Das kann ja heiter werden!

Barrick Gold, B2Gold und Agnico-Eagle – Die Großen können jubilieren
Westafrika erwacht und Mali erlebt endlich ein Comeback seiner Goldindustrie. Nach Monaten der Unsicherheit kehrt Bewegung in eines der bedeutendsten Goldreviere Afrikas zurück. Sowohl Barrick Gold als auch B2Gold melden deutliche Fortschritte bei ihren Minenprojekten in Mali, ein starkes Signal für die Stabilisierung des rohstoffreichen Landes. Für Barrick Mining (NYSE: GOLD: ABX; WKN: 870450; ISIN: CA0679011084) stand in den vergangenen Monaten vor allem das Thema Rechtssicherheit im Mittelpunkt.
Nach einem monatelangen Produktionsstillstand hat das Unternehmen nun grünes Licht, den Vollbetrieb seiner Loulo-Gounkoto-Untertagemine wieder aufzunehmen. Das Projekt, an dem Barrick zu 80 % beteiligt ist, zählt zu den ertragreichsten Minen Westafrikas. Die Einschränkungen im Zusammenhang mit dem neuen malischen Bergbaugesetz – insbesondere höhere Steuern und staatliche Beteiligungen – führten zu Verzögerungen, doch das Management konnte eine tragfähige Einigung erzielen. Ab Mitte Oktober werden erstmals wieder Sprengungen zur Erschließung neuer Erzbereiche erlaubt, was den Weg für einen deutlichen Produktionsanstieg ebnet.
Loulo-Gounkoto bleibt damit sowohl für die malische Volkswirtschaft als auch für Barrick einer der zentralen Wachstumstreiber. Die Aktie spiegelt das Vertrauen der Anleger wider. Mit einem Kursplus von rund 47 % seit Jahresbeginn und einer weiterhin attraktiven Bewertung mit einem KGV von 13,3 besteht noch einiges an Aufwertungsspielraum.

Parallel dazu macht B2Gold (NYSE: BTG; WKN: A0M889; ISIN: CA11777Q2099) vor, wie effizientes operatives Management auch in einem schwierigen Umfeld funktioniert. Die Fekola-Mine im Südwesten Malis läuft nach temporären Unterbrechungen wieder auf vollem Niveau. Für 2025 erwartet B2Gold nun eine erhöhte Produktion von rund 1,05 Millionen Unzen Gold bei niedrigen AISC-Kosten von etwa 1.200 USD pro Unze. Die Kombination aus stabilen Fördermengen, hoher Effizienz und günstigen Marktpreisen stärkt die Bilanz und schafft Freiräume für Exploration sowie Dividenden.
B2Gold setzt damit ein wichtiges Signal: Trotz geopolitischer Herausforderungen lassen sich in Mali langfristig beständige Werte schaffen. Analysten auf der Plattform LSEG sehen kurzfristig rund 10 % Potenzial, die neusten Fortschritte sind aber hier noch nicht berücksichtigt. Für langfristige Investoren bietet das Unternehmen eine Ausschüttung von mehr als 6%. Hoch interessant!

Während die westafrikanischen Produzenten das Potenzial vor Ort nutzen, geht Agnico-Eagle Mines (TSX: AEM; WKN: 860325; ISIN: CA0084741085) bewusst einen anderen Weg. Das kanadische Unternehmen konzentriert sich auf politisch stabile Reviere wie Kanada, Finnland und Mexiko und verzichtet bislang vollständig auf Engagements in Afrika. Der Grund liegt im Risikomanagement: Vereinzelt unklare Eigentumsrechte, schwankende Rahmenbedingungen und sicherheitspolitische Spannungen stehen im Widerspruch zu Agnicos betont konservativer Wachstumsstrategie.
Statt Expansion in Hochrisikogebiete setzt das Management auf technologische Innovation, Ressourcennachhaltigkeit und hohe Kapitaldisziplin. Mit einer Produktion von 3,5 Millionen Unzen Gold und AISC unter 950 USD zählt Agnico zu den effizientesten und verlässlichsten Goldwerten weltweit. Die Aktie ist aber mit 70 % Anstieg in den letzten 12 Monaten schon sehr gut gelaufen.

Pasofino Gold – Milliardenschwere Infrastrukturinvestitionen und exzellente Rahmenbedingungen
West-Afrika zeigt mit deutlich niedrigeren Ausgaben vor Ort seine Stärke im globalen Markt für Edelmetalle.Speziell in Liberia werden beträchtliche Goldvorkommen vermutet, insbesondere im Osten des Landes, wo der mehr als drei Milliarden Jahre alte Birmian-Gesteinsgürtel liegt. Dieser Gürtel enthält nachgewiesene Lagerstätten von Gold, Eisen und Diamanten und gilt geologisch als äußerst attraktiv, ist aber bislang nur wenig erschlossen. Liberia unterscheidet sich insofern von vielen anderen afrikanischen Rohstoffstaaten, deren Minensektoren oft schon etwas weiterentwickelt sind. In den letzten Jahren hat das Land ein stetiges Wirtschaftswachstum verzeichnet; der Rohstoffsektor und insbesondere die Dynamik im Bergbau, trugen im Jahr 2024 maßgeblich zu einem kräftigen BIP-Anstieg von 4,8 % bei.
Vor Ort treibt Pasofino Gold (TSX-V: VEIN; WKN: A3CSQB; ISIN: CA7026573054) die Entwicklung des Dugbe-Goldprojekts weiter voran. Das 1.410 km² große Projekt im Süden Liberias gehört zu den fortgeschrittensten Goldprojekten Westafrikas und beherbergt laut Ressourcenschätzung von 2021 3,3 Mio. Unzen Gold (gemessen und angezeigt) sowie 0,6 Mio. Unzen in abgeleiteter Kategorie. Die Lagerstätten Dugbe F und Tuzon, entdeckt von Hummingbird in 2009 und 2011, liegen nahe der Dugbe-Scherzone, die für großflächige Goldmineralisierungen bekannt ist. Insgesamt wurden bisher nahezu 90.000 Bohrmeter absolviert, wovon Pasofino im Jahr 2021 zusätzliche 14.500 Meter beitrug.
Die neue Machbarkeitsstudie in 2026 wird ein 16.000 Meter umfassendes Bohrprogramm beinhalten, das Infill-, Step-out- und Definitionsbohrungen umfasst, um das Ressourcenmodell zu verfeinern und die Bau- und Infrastrukturplanung zu optimieren. Pasofino plant zudem, zusätzliche oberflächennahe Oxid-Lagerstätten in einem Umkreis von acht Kilometern um Dugbe F und Tuzon zu definieren, um höhergradiges Material frühzeitig in den Produktionsplan einzubinden. CEO Brett Richards sieht das Unternehmen in einer „spannenden Phase“, da Dugbe in den nächsten Ausbaustufen zu einem Schlüsselprojekt des westafrikanischen Goldsektors heranwachsen könnte.

Liberia entwickelt sich parallel zu einem attraktiven Bergbaustandort, gestützt durch bedeutende Infrastrukturinvestitionen von Unternehmen wie Ivanhoe Atlantic und ArcelorMittal. Das Abkommen zwischen der Regierung und Ivanhoe zur Modernisierung der Eisenbahnlinie von Nimba nach Buchanan gilt als Meilenstein, um internationalen Bergbaugesellschaften besseren Zugang zu Exportwegen zu ermöglichen. Auch ArcelorMittals Phase-II-Projekt im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar unterstreicht das wachsende Vertrauen in den Standort Liberia. Für Pasofino Gold ergeben sich daraus stabile Rahmenbedingungen.
Ein 25-jähriges Mineral Development Agreement mit der Regierung sichert steuerliche Stabilität, reduzierte Abgaben und einen klaren Rechtsrahmen. Zur Finanzierung hat Pasofino Gold kürzlich eine Privatplatzierung über 12 Mio. CAD abgeschlossen. Dabei wurden 24 Mio. Aktien und ebenso viele Warrants ausgegeben, welche innerhalb von 24 Monaten zu 0,75 CAD je Aktie ausgeübt werden können. Etwa 54 Prozent der Platzierung wurden von Insidern gezeichnet, darunter Hummingbird Resources über seine Tochtergesellschaft Mansa Resources, die damit ihren Eigentumsanteil von rund 50,9 Prozent hält. Die Mittel dienen der Machbarkeitsstudien-Aktualisierung, der Tilgung bestimmter Verbindlichkeiten gegenüber der Regierung von Liberia und allgemeinen Betriebskapitalzwecken. Die Segel sind nun gehisst – mit rund 74 Mio. CAD Marktkapitalisierung ein wahres Schnäppchen. Vergleichbare Ressourcen-Größen in Nordamerika sind dreimal höher bewertet. Einsammeln!
Strategische Expansion in Australien: Kuniko stärkt Portfolio mit Gold-Silber-Projekt
Kuniko Limited (ASX: KNI; WKN: A3CTAL; ISIN: AU0000159840) stärkt sein Rohstoffportfolio mit dem Einstieg in das Commonwealth Gold-Silber-Projekt im australischen Bundesstaat New South Wales. Damit erweitert das Unternehmen, das bisher vor allem durch seine Batterie- und Basismetallprojekte in Norwegen bekannt ist, sein Engagement gezielt um den Edelmetallsektor und positioniert sich breiter für zukünftiges Wachstum.
Durch ein bindendes Earn-in- und Joint-Venture-Abkommen mit Impact Minerals Ltd kann Kuniko perspektivisch bis zu 70 Prozent an dem Projekt erwerben. In der ersten Phase investiert das Unternehmen 1,5 Mio. AUD, um sich innerhalb von zwei Jahren 51 Prozent zu sichern. Während dieser Zeit übernimmt Kuniko das Projektmanagement und steuert alle Explorationsaktivitäten. Das Projekt liegt rund 100 Kilometer nördlich von Orange im hochproduktiven Lachlan Fold Belt, einer Region mit Weltklasse-Lagerstätten wie Cadia–Ridgeway und North Parkes. Es umfasst die Commonwealth- und Silica-Hill-Vorkommen, welche nach JORC (2012) Inferred-Ressourcen von insgesamt rund 1,6 Mio. Tonnen mit 88.000 Unzen Gold und 3,3 Millionen Unzen Silber enthalten. Ergänzend bieten mehrere bislang ungetestete Zielgebiete weiteres Explorationspotenzial.
CEO Antony Beckmand betont: „Mit dem Commonwealth-Projekt sichern wir uns einen hochwertigen Edelmetall-Fußabdruck in einer Tier-1-Jurisdiktion. Gold und Silber ergänzen unser bestehendes Portfolio an Batterie- und Basismetallen in idealer Weise. Besonders die industrielle Bedeutung von Silber in der Energiewende unterstreicht die strategische Relevanz dieses Schrittes.“
Parallel treibt Kuniko seine Projekte in Norwegen weiter voran, darunter das Ertelien Nickel-Kupfer-Kobalt-Projekt sowie die Liegenschaften Ringerike Battery Metals, Skuterud Cobalt und Vågå Copper. Alle Aktivitäten folgen einem klaren ESG-Rahmen mit Fokus auf emissionsarme Exploration, Transparenz und nachhaltige Entwicklung. Mit der laufenden Explorationskampagne in New South Wales startet Kuniko nun in die nächste Wachstumsphase. Durch die Kombination von Edel- und Batteriemetallen positioniert sich Kuniko als diversifiziertes Rohstoffunternehmen nun recht frisch mit starkem Wachstumspotenzial in zwei zukunftsorientierten Sektoren. Die KNI-Aktie hat in den letzten Monaten konsolidiert und bietet bei einer niedrigen Marktkapitalisierung von nur 8,8 Mio. AUD beste Einstiegschancen.

FAZIT
Die Goldrally erhält neuen Schwung – getrieben von realer Knappheit statt Derivatspekulation. Das Ungleichgewicht zwischen physischem Angebot und offenen Kontrakten sorgt für höhere Volatilität. Produzenten, Entwickler und Explorer profitieren je nach Standort und Projektfortschritt unterschiedlich stark. Explorationserfolge können Bewertungen in kurzer Zeit verändern, besonders wenn große Konzerne nach Zukäufen suchen. Pasofino Gold und Kuniko Ltd. stehen dabei beispielhaft für mögliche Übernahmekandidaten. Wer sein Portfolio über Regionen und Entwicklungsphasen streut, senkt Risiken und nutzt das Potenzial des Goldzyklus optimal.


