Der Druckmaschinenhersteller Heidelberger Druck hat im ersten Fiskalquartal per Ende Juni auf ganzer Linie überzeugen können. Das Unternehmen, das sich auch immer stärker im Bereich E-Mobility mit seinen Wallboxen engagiert, konnte auch im zurückliegenden Quartal aus der vorherigen Verlustzone zurückkehren.

Nachdem man im Vorjahreszeitraum noch einen Nettoverlust von 14 Millionen Euro ausweisen musste (Verlust die Aktie lag bei 0,05 Euro), wies man nun einen Gewinn von 5 Millionen Euro (0,02 Euro je Aktie) aus. Wie erfolgreich Heidelberger Druck tatsächlich im Quartal war, zeigen allerdings die anderen Zahlen.

Heidelberger Druck mit Gewinnsprüngen

So konnte der Umsatz um rund ein Fünftel auf 530 Millionen Euro gesteigert werden. Die von FactSet befragten Analysten hatten hier im Durchschnitt nur mit 510 Millionen Euro gerechnet. Über den Erwartungen fiel auch der operative Gewinn sowohl beim EBITDA als auch beim EBIT aus. Beim EBITDA verdiente Heidelberger Druck 35 Millionen Euro. Das waren über 4 Millionen Euro mehr als erwartet und entsprach einer mehr als Verdopplung zum Vorjahresergebnis. Ähnliche Größenordnungen auch beim EBIT. Hier verdiente das Unternehmen 16 Millionen Euro statt erwarteter 11,1 Millionen Euro.

Auch in der Auftragslage zeigt sich eine signifikante Verbesserung. Zwar blieb der Auftragseingang mit ausgewiesenen 607 Millionen Euro hinter dem Vorjahresergebnis von 652 Millionen Euro zurück. Dennoch kehrte das Unternehmen damit auf das Niveau von vor der Pandemie zurück. Insgesamt verzeichnet Heidelberger Druck jetzt einen Auftragsbestand von 969 Million Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es nur 840 Millionen Euro.

Prognosen bestätigt

Vor diesem Hintergrund hat Heidelberger Druck seine Prognosen für das Gesamtjahr (bis Ende März 2023) bestätigt. Das Unternehmen rechnet mit einem Umsatzwachstum auf 2,3 Milliarden Euro mit einer EBITDA-Marge von mindestens %. Beim Umsatz würde dies einem Zuwachs um rund 5,5% entsprechen, bei der EBITDA-Marge einer signifikanten Verbesserung gegenüber den 3,8% aus dem Vorjahr.

Charttechnik noch schwierig, aber mit Potenzial

Die spannende Frage ist jetzt natürlich, ob die Aktie von Heidelberger Druck dies auch nutzen kann. Sie hatte am Dienstag einen deutlichen Rücksetzer verzeichnen müssen und war wieder auf die kurzfristige Unterstützung im Bereich von 1,40 Euro zurückgefallen. Damit bleibt der Wert erst einmal im Seitwärtstrend zwischen 1,40 und 1,50 Euro, mithin eine klassische Bodenbildung. 

Aber Heidelberger Druck hat gezeigt, dass man insbesondere auch in seinem Stammgeschäft mit Druckmaschinen wieder deutliche Zuwächse generieren kann. Das ist in der jetzigen Zeit mit vielen Unsicherheiten noch belastet. Aber es ist schon bemerkenswert, dass im Markt der Erwartungs-Konsens für den Gewinn je Aktie davon ausgeht, dass Heidelberger Druck in diesem Geschäftsjahr sein Ergebnis knapp verdoppeln könnte (auf 0,21 Euro je Aktie nach 0,11 Euro je Aktie im Vorjahr). 

Und die Aktie ist weiterhin günstig. Das geschätzte KGV für dieses Jahr liegt bei 6,7, für nächstes Jahr nur bei 6,4. Insofern würden wir die aktuellen Ergebnisse zum Anlass nehmen, um wieder in Position zu gehen. Weitere Updates dann in unserem Börsenbrief “Future Money”.