Die zunehmenden geopolitischen Spannungen, ob zwischen den USA und China, im Nahen Osten oder in Afrika bedrohen immer stärker die Stabilität globaler Lieferketten für kritische Rohstoffe. Besonders westliche HighTech-Industrien, welche stark auf Hightech-Metalle wie Lithium, Kupfer, Seltene Erden, Kobalt oder Nickel angewiesen sind, geraten zunehmend unter Druck. Viele dieser Zukunftsmetalle stammen aus politisch instabilen Regionen oder werden von wenigen Staaten dominiert, allen voran China. Ein abrupter Lieferstopp oder Exportbeschränkungen könnten ganze Industriezweige – von E-Mobilität über Rüstung bis hin zu erneuerbaren Energien – empfindlich treffen.

Die seit Langem befürchtete Gefahr einer strategischen Abhängigkeit ist real geworden und zwingt Regierungen aus der westlichen Welt zum Handeln. Es geht darum, günstige Rahmenbedingungen zu schaffen und frühzeitig in verlässliche Projekte und Explorationsunternehmen zu investieren, welche Rohstoffe aus sicheren Jurisdiktionen liefern können. Für Anleger eröffnen sich derzeit spannende Chancen, in die Rohstoffversorgung der Zukunft zu investieren.

Die Zukunft baut auf Energiemetalle

Der Kupferpreis hat Anfang Juli die 10.000 USD-Marke geknackt. Das kommt nicht von ungefähr, denn in den kommenden zehn Jahren droht eine massive Unterversorgung bei entscheidenden Zukunftsmetallen wie Kupfer, Uran und Industriemetallen. Kupfer, unverzichtbar für Stromnetze, E-Mobilität und grüne Infrastruktur, steuert laut Analysten ab Mitte der 2020er in ein jährliches Defizit von bis zu 6 Millionen Tonnen, bei gleichzeitig sinkenden Erzgehalten und verzögerten Projekten.

Auch bei Uran wird der Markt enger: Der weltweite Bedarf steigt durch neue Reaktoren und den politischen Umschwung pro Atomenergie, während Förderkapazitäten kaum nachkommen. Industriemetalle wie Nickel, Kobalt und Graphit, essenziell für Batterien, Wasserstoff und Hightech, stammen oft aus instabilen Regionen und sind geopolitisch sensibel. Ohne neue Minen, strategische Allianzen und massive Investitionen drohen gravierende Versorgungsengpässe. Wer jetzt auf Energiemetalle setzt, sichert sich strategische Vorteile in einem Schlüsselmarkt der Zukunft.

Cameco und Barrick Mining – Zwei Titanen in der Versorgungskette

Der Uran-Standardwert Cameco (TSX: CCO; WKN: 882017; ISIN: CA13321L1085) konnte sich mit Kursen um 62 EUR in den letzten 3 Jahren glatt verdoppeln und notiert nun auf Allzeithoch. Dabei war es nicht maßgeblich, wie sich der Uranpreis entwickelt, denn dieser macht nur 5 % einer laufenden Atomstrom-Produktion aus. Nein, die hohe Nachfrage nach Uran-Aktien liegt in der geringen Verfügbarkeit des Rohstoffs. Sie lenkt die Aufmerksamkeit auf entsprechend große Produzenten in stabilen politischen Regionen. Kanada bietet dafür beste Voraussetzungen, die Politik ist bergbaufreundlich und die Vorkommen sind gigantisch. 

Cameco gehört zu den weltweit führenden Produzenten. Im Zuge der geopolitischen Dynamik rund um die Atomenergie, zeigten die Kanadier eine robuste Geschäftsentwicklung im ersten Quartal 2025. So stieg die Uranproduktion auf rund 6 Millionen Pfund, während die Umsätze um 10 % auf 619 Mio. USD zulegten. Trotz rückläufiger Spotmarktpreise profitierte Cameco von vorteilhaften Langfristverträgen mit einem im Vergleich zum Vorjahr höheren Verkaufspreis pro Pfund. Der bereinigte Nettogewinn lag bei 70 Mio. USD, das EBITDA erreichte 353 Mio. USD, ein solides Ergebnis im global volatilen Marktumfeld.

Besonderer Rückenwind kam aus den USA: Donald Trump kündigte Maßnahmen zur Förderung der heimischen Atomwirtschaft an, darunter beschleunigte Reaktorlizenzen und Subventionen für Uranlieferketten. Als stabiler Lieferant aus Kanada ist Cameco dabei strategisch gut positioniert, zumal Uranimporte aus Kanada nicht unter US-Zölle fallen. Hinzu kommt die Beteiligung an Westinghouse, die Cameco zusätzlichen Einfluss auf den US-Markt sichert. Das Unternehmen dürfte mittelfristig einer der Hauptprofiteure der Renaissance der Kernenergie sein, wirtschaftlich wie geopolitisch.

Barrick Mining (NYSE: GOLD: ABX; WKN: 870450; ISIN: CA0679011084) hat mit rund 21,50 USD in den letzten Wochen einen 3-Jahres-Höchststand erklommen und endlich die Belastungen der Vergangenheit abschütteln können. Das Reko-Diq-Projekt in Pakistan nimmt rasant Fahrt auf und entwickelt sich heute zu einem der bedeutendsten Kupfer-Gold-Vorhaben der Welt. Mit geplanten Investitionen von rund 5,6 Mrd. USD entsteht hier eine strategische Großmine im Herzen Asiens. Bereits ab 2028 soll die Produktion anlaufen, mit beeindruckenden Zielmengen von bis zu 460.000 Tonnen Kupfer jährlich. Die jüngst gesicherte Milliardenfinanzierung durch Weltbanken wie IFC oder US Exim zeigt: Das Vertrauen in das Projekt ist groß. Reko Diq birgt gewaltige Reserven von rund 15 Mio. Tonnen Kupfer und fast 3 Mio. Unzen Gold. 

Für Barrick ist dies ein langfristiges Wachstumsprojekt mit politischem Rückenwind. Pakistan bietet in der Region ein hohes Entwicklungspotenzial, bei vergleichsweise geringem geopolitischem Risiko. Auch wirtschaftlich ist das Projekt ein Gamechanger für die ganze Region. Über 7.500 Arbeitsplätze und Milliarden an Wertschöpfung, für Investoren mit Weitblick ist Reko Diq ein Highlight im Zukunftsmarkt Kupfer. Mit dem technischen Ausbruch des Charts dürfte die Reise schnell weiter Richtung 25 USD gehen, die Bewertung ist mit einem KGV 2026e von 9,6 aktuell noch sehr niedrig.

Altiplano und PTX-Metals – Explorer haben die Chancen erkannt

Kupfer ist das wirtschaftliche Rückgrat Chiles und trägt maßgeblich zum Bruttoinlandsprodukt des Landes bei. Rund 10 % der globalen Kupferproduktion stammen aus Chile, damit ist das Andenland weltweit der mit Abstand größte Produzent. Der Export von Kupfererz und -konzentrat macht etwa die Hälfte der gesamten chilenischen Ausfuhren aus. Staatliche und private Unternehmen wie Codelco, BHP und Antofagasta Minerals sichern nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch wichtige Steuereinnahmen. Angesichts der global steigenden Nachfrage nach Kupfer, besonders beflügelt durch die steigende Akzeptanz von Elektromobilität und erneuerbare Energien, gewinnt das Metall weiter an strategischer Bedeutung. Die peruanische Regierung setzt daher auf Reformen und Investitionsanreize, um das Potenzial des Kupfersektors langfristig zu sichern.

Altiplano Metals (TSX-V: APN; WKN: A2JNFG | ISIN: CA02156R1082) ist seit Jahren vor Ort und Explorer sowie kleiner Förderer zugleich. Aktuell treibt das Unternehmen die Entwicklung seines Projekts Santa Beatriz im chilenischen IOCG-Gürtel weiter voran. Der historische Minenbezirk liegt strategisch günstig innerhalb der kupferreichen Atacama-Verwerfungszone, nur zwei Kilometer von der bereits produzierenden Farellon-Mine entfernt. Beide Lagerstätten zeigen ähnliche geologische Strukturen und könnten Teil eines größeren, vielversprechenden Mineralisierungssystems sein, mit Potenzial auf Kupfer, Eisen und Gold.

Seit jüngster Zeit wird bereits erstes Material aus Santa Beatriz gefördert und in der 15 Kilometer entfernten, firmeneigenen Anlage El Peñón verarbeitet. Im ersten Quartal 2025 wurden dort über 5.390 Tonnen Erz aufbereitet und rund 143 Tonnen Konzentrat mit durchschnittlich 24,5 % Kupfer und 1,6 g/t Gold produziert. Der daraus erzielte Umsatz von über 315.000 USD ist für ein Unternehmen mit rund 4,3 Mio. EUR Börsenwert ein bemerkenswerter operativer Beitrag.

CEO Alastair McIntyre sieht die laufende Produktion als Teil eines umfassenden Explorationsansatzes. Denn die bisher gewonnenen Großproben und Bohrdaten deuten auf beachtliches Entwicklungspotenzial hin.Weitere Untersuchungen, insbesondere mittels Diamantbohrungen, sind bereits geplant. Die chilenische Bergbauindustrie erlebt aktuell einen Aufschwung. Laut der örtlichen Kupferkommission Cochilco sind bis 2033 Investitionen von 83 Mrd. USD in Planung, ein Plus von 27 % gegenüber der letzten Prognose. Der Staat wirbt aktiv um Investoren und verspricht bessere Rahmenbedingungen. So soll ein neues Gesetz die Genehmigungszeiten für Bergbauprojekte deutlich verkürzen, ein klares Signal an internationale Kapitalgeber.

Altiplano profitiert von dieser Entwicklung und erhält Rückenwind von einer im Juni abgeschlossenen Privatplatzierung über rund 750.000 USD. Die Emission enthielt Aktien sowie Optionen mit Ausübungspreis über dem aktuellen Kurs, ein starkes Zeichen für langfristiges Interesse an der Story. Mit Santa Beatriz, einer wachsenden Produktion und einem günstigen Investitionsumfeld in Chile ist Altiplano Metals gut aufgestellt, um 2025 weitere Schritte Richtung Wachstum und Skalierung zu gehen. Noch bietet der Kurs zwischen 0,045 und 0,06 CAD gute Einstiegsmöglichkeiten in diese aussichtsreiche Langfrist-Story.

Der kanadische Rohstoff-Explorer PTX Metals (CSE: PTX; WKN: A40KHN; ISIN: CA69380V2057) ist in Kanada aktiv und positioniert sich ebenfalls als spannender Newcomer im globalen Rennen um kritische Zukunftsmetalle. Mit seinen beiden Vorzeigeprojekten W2 und South Timmins im mineralienreichen Norden Ontarios erschließt das Unternehmen gezielt Lagerstätten mit erheblichem Potenzial für Kupfer, Nickel, Gold sowie Platingruppenelemente (PGE) – allesamt essenzielle Rohstoffe für grüne Technologien, Elektromobilität und die digitale Transformation.

Besonders im Fokus steht derzeit das W2-Projekt, das sich nahe dem bedeutenden Rohstoffkorridor „Ring of Fire“ befindet. Die aktuellen Bohrergebnisse aus dem ersten Explorationsprogramm 2025 unterstreichen den strategischen Wert der Liegenschaft: Über eine Länge von 49,16 Metern wurde eine beachtliche Sulfidmineralisierung mit Kupfer, Nickel, Gold, Palladium und Platin durchteuft, inklusive hochgradiger Abschnitte mit bis zu 1,05 % Cu+Ni und 0,29 g/t PGE sowie Gold. Das innovative Bohrkonzept erlaubt PTX, historische Daten gezielt zu validieren und neue Potenziale in der Tiefe und entlang des Streichens zu erschließen. Insbesondere die deutlich verbesserten PGE-Werte in den Zonen CA1 und CA2 eröffnen aktuell enormes Upside-Potenzial.

Die geschätzten Ressourcen umfassen bislang bis zu 135 Mio. Tonnen PGE-Mineralisierung, was PTX zu einem echten „Hidden Champion“ in einem stark wachsenden Markt macht. Mit einer klaren Wachstumsstrategie, einer attraktiven Bewertung und starkem Fokus auf Schlüsselmetalle für den Klimawandel und die Energiewende ist PTX Metals eine spannende Explorationsstory in Kanada. Für Investoren mit Blick auf strategische Rohstoffe bietet sich aktuell eine seltene Einstiegsgelegenheit. Denn der PTX-Aktienkurs hat sich zu Jahresanfang an deutschen Börsenplätzen sehr schnell von 0,05 auf 0,10 EUR bewegt. In Kanada konsolidiert der Kurs nun zwischen 0,10 bis 0,12 CAD und bewertet die 118,7 Mio. ausstehenden Aktien mit nur 12,5 Mio. CAD. Das Umfeld für PTX Metals könnte also nicht besser sein, eine schnelle Aufwertung ist zu erwarten.

Plug Power und Nordex – Alternative Energien im Aufwind

Strategische Metalle sind Voraussetzungen für den Aufbau einer zukunftsfähigen Infrastruktur. Beim Elektrolyseur-Spezialisten Plug Power (NASDAQ: PLUG; WKN: A1JA81; ISIN: US72919P2020) ging es zuletzt stärker nach oben. Endlich haben die vielen Kapitalerhöhungen gefruchtet und die Leerverkäufer zum Eindecken bewegt. So konnte sich der Aktienkurs an der NASDAQ sehr schnell von seinem Tief bei 0,74 USD auf aktuell 1,47 USD verdoppeln. Beeindruckend ist die Meldung, dass man in Georgia einen neuen Produktionsrekord erreichen konnte. Denn im April wurden dort 300 Tonnen flüssiger Wasserstoff produziert.

Plug Power profitiert aktuell stark von politischen Rückenwinden und strategischen Fortschritten im Wasserstoffsektor. Die US-Regierung sicherte dem Unternehmen ein Darlehen über 1,66 Mrd. USD zur Finanzierung mehrerer grüner Wasserstoffwerke. Zusätzlich wurde der Steuervorteil für sauberen Wasserstoff bis 2028 verlängert, ein klares Signal für eine langsame Etablierung dieser Zukunftstechnologie. Im ersten Quartal 2025 konnte Plug seinen Umsatz um 11 % steigern und den Cash-Burn bereits deutlich senken. Das neue Werk in Louisiana stärkt die Produktionskapazität erheblich und sichert die Belieferung großer Kunden wie Amazon und Walmart.

Besonders bemerkenswert ist das Wachstum bei Elektrolyseuren mit über 575 % im Jahresvergleich. Das begleitende Kostensenkungsprogramm „Quantum Leap“ zeigt erste Effekte und verbessert die finanzielle Stabilität. Trotz der andauernden operativen Misere gibt es wieder 6 von 24 Analysten auf der Plattform LSEG, die eine Kaufempfehlung aussprechen. Das durchschnittliche 12-Monatskursziel indiziert 1,92 USD, immerhin noch 30 % Potenzial gegenüber dem Kursfeuerwerk der letzten Tage. Ob CEO Andy Marsh nun seine Vorhersagen einhalten kann? Spekulanten sind wohl davon überzeugt.

Im europäischen Kontext zieht der Windanlagenbauer Nordex (XETRA: NRDXF; WKN: A0D655; ISIN: DE000A0D6554) derzeit viel Aufmerksamkeit auf sich. Nach vielen volatilen Jahren auf der operativen Seite, scheint sich das Geschäft nun zu stabilisieren. Die oftmals kritisierte niedrige Marge steigt, so auch der Kurs, der mit über 18 EUR nun ein 3-Jahres-Hoch erreicht hat. Im ersten Quartal sendete Nordex erste starke operative Signale. Das EBITDA stieg auf 80 Mio. EUR, was einer verbesserten Marge von 5,5 % entspricht, ein klarer Turnaround gegenüber dem Vorjahr. Trotz eines leichten Umsatzrückgangs auf 1,44 Mrd. EUR konnte Nordex den Auftragseingang um satte 21 % steigern, vor allem durch ein florierendes Servicegeschäft und neue Großprojekte in Europa. 

Die Turbinen-Auslieferungen erreichten mit 2,2 GW ein solides Niveau, auch wenn wetterbedingte Verschiebungen in der Installation spürbar waren. Der Auftragsbestand von über 11 Mrd. EUR bietet derzeit exzellente Visibilität für die kommenden Quartale. Analysten sehen Nordex für das Gesamtjahr 2025 auf Kurs, eine EBITDA-Marge von 7% zu erreichen. Risiken wie volatile Rohstoffpreise und verzögerte Genehmigungen bestehen, doch Nordex begegnet ihnen mit einer diversifizierten Lieferkette und starker operativer Steuerung. Das Unternehmen ist nach dem Turnaround jetzt wieder ein europäischer Windkraft-Champion mit viel Momentum. Die Bewertung mit einem KGV 2025e von 27 ist aber auch schon recht ambitioniert.

FAZIT

Die aktuellen weltpolitischen Gegebenheiten zwingen die westlichen Industrie-Nationen zum Handeln. Freundlichere Bergbau-Gesetze, höhere Förderungen und Abschreibungen und das öffentliche Bekenntnis zur elektrisierten Zukunft sind nötig, um die Herausforderungen der nahen Zukunft zu stemmen. Große Konzerne investieren so viel, wie seit Jahren nicht, dennoch fehlt es an Zeit. Ein ausgewogenes Zukunfts-Portfolio sollte Standwerte und Small Caps berücksichtigen. Das schafft sichere Dividenden und die Chance auf mittelfristige Kursvervielfacher. Insgesamt also ein auskömmlicher Rendite-Mix für die nächsten Jahre.