Die Mobilitäts-Diskussion geht in die nächste Runde. Hohe Energiepreise und die Verfügbarkeit von Rohstoffen sorgen weiter für Unruhe in der Automobilbranche. Denn wer kein Solardach auf dem Carport hat, muss für eine Kilowattstunde an der Schnell-Ladestation bis zu 79 aufwenden, um von Hamburg nach München zu fahren. Ein effizienter Diesel schafft die Strecke auch mal ohne Tankstop. Ist die Batterie wirklich der Weisheit letzter Schluss oder ist es am Ende doch der Wasserstoff? Auch Alternativen für Lithium werden schon laut gedacht, hier fehlt es jedoch noch an der industriellen Umsetzung. Wir wagen einen Blick in eine Branche mit höchster Innovationskraft.

Mobilität neu denken – Was kommt nach dem Verbrenner?

Trotz Abschaffung der Umweltprämie liegen die Bestellungen von E-Fahrzeugen noch bei etwa 20 % der Neuanschaffungen im laufenden Jahr. Doch der Schein trügt, denn um eine massenhafte Stornierung von bestehenden Bestellungen zu vermeiden, hatten die deutschen Hersteller den gestrichenen Umweltbonus kulanterweise bis zum 31.03.2024 übernommen. Somit konnten die Verkäufe von Stromern im ersten Quartal noch hochgehalten werden. Einer der Gewinner war im ersten Quartal der Hersteller BMW. Mit 122.600 Elektro- und Hybridfahrzeugen verkaufte der Konzern so viel Stromer wie noch nie. Wegen des Preisdrucks und der Übernahme der gestrichenen, staatlichen Förderung fiel die operative Marge aber von 12,1 auf 8,8 % zurück.

Die Halden der Fahrzeughändler füllten sich zuletzt bedenklich, denn seit dieser freundlichen „Rettungsmaßnahme“ der Produzenten türmen sich die neuen E-Modelle auf den Ausstellungsflächen der Händler. Im Brandenburger Tesla-Auslieferungslager sollen 5.000 Fahrzeuge auf den Abtransport warten, was nur fehlt, sind die Käufer. Die Mercedes-Benz-Gruppe denkt laut darüber nach, ihre ausgereiften Verbrenner-Modelle bis ins Jahr 2035 weiter zu produzieren und aktiv anzubieten. „E-Mobility First“ – Fehlanzeige! Nicht nur die Stuttgarter grübeln, denn in der Branche ist neben der traditionellen Automobilkunst „Made in Germany“ ein Innovationswettstreit ausgebrochen. Ob die Lithium-Batterie auch noch in 10 Jahren die Mobilität bestimmt, ist daher fraglich.

China auf dem Vormarsch – BYD, Nio und VW im Ring

Derzeit bieten sich die Elektroauto-Hersteller einen erbitterten Preiskampf. Chinas führender NEV-Hersteller BYD forderte die politischen Entscheidungsträger Chinas jüngst sogar auf, seine NEV-Kaufsubventionen bis 2025 zu verlängern, um eine weiterhin positive Entwicklung in der E-Mobilität zu fördern. Für Europa sind das schlechte Nachrichten, da BYD den hiesigen Markt mit Billigprodukten zu überschwemmen droht. Der Umsatz von BYD stieg im ersten Quartal 2024 im Jahresvergleich um knapp 4 % auf 125 Mrd. Yuan, während der Gewinn sogar um 11 % auf 4,6 Mrd. Yuan zulegte. Pro Fahrzeug betrug er im Berichtszeitraum nur noch rund 6.700 Yuan oder 870 EUR, ein Rückgang von 22 % gegenüber dem vierten Quartal 2023. 

BYD hat im ersten Quartal 626.236 Elektrofahrzeuge verkauft, gegenüber dem Rekordwert von 944.779 im vierten Quartal 2023. Zum Vorjahr war dies aber immer noch ein Plus von 13,4 %. Nach einem schwachen Start in das aktuelle Jahr, der zum Teil auf das chinesische Neujahrsfest und andere saisonale Faktoren zurückzuführen war, verkaufte BYD allein im März wieder 302.459 Fahrzeuge. Der Aufschwung folgte jedoch auf eine umfangreiche Preissenkungsrunde, die die Nachfrage entsprechend ankurbelte. Im April scheint sich diese Beobachtung mit einer gemeldeten Stückzahl von 334.039 zu bestätigen.

Neben BYD gibt es in China mittlerweile eine zweistellige Anzahl von E-Auto-Produzenten, die vor allem den deutschen Konkurrenten das Leben schwer machen. Unter den Premium-Herstellern ragt NIO heraus. Das Unternehmen startete 2018 in den Markt und hat jüngst in der Hauptstadt Hefei der ostchinesischen Provinz Anhui sein 500.000stes Fahrzeug vom Band laufen lassen. Li Bin, der Gründer von NIO, sieht dies als einen Beweis für den Durchbruch am chinesischen High-End-Markt inmitten des Übergangs zur vollständigen Elektrifizierung der Automobilindustrie.

NIO hat in diesem Jahr stark performt und allein im April 15.600 hochpreisige Elektroautos (NEVs) ausgeliefert, ein Anstieg von 135 % gegenüber Vorjahr. NIO ist auch einer der Vorreiter bei Stromtankstellen. Insgesamt hat man bereits über 2.400 in Betrieb genommen und 22.292 Ladesäulen installiert, auch in Europa gibt es schon 59 NIO-Ladepunkte. Die weitere Entwicklung dürfte rasant ablaufen, denn Europa hat sich wegen seiner strikten Klimawende-Politik zum Top-Fokus chinesischer Hersteller gemausert.

Der Volkswagen-Konzern hingegen ist deutlich schwächer ins neue Jahr gestartet. Der Umsatz ging zwar nur um 1 % auf 75,5 Mrd. EUR zurück, das operative Ergebnis fiel aber um rund ein Fünftel auf 4,6 Mrd. EUR. Die Marge rutschte dabei um 1,4 Prozentpunkte auf 6,1 % ab. Als Begründung wurden ein ungünstigerer Verkaufsmix, höhere Fixkosten sowie Lieferengpässe bei Audi genannt. Den größten weltweiten Gegenwind verspüren die Wolfsburger in China, dem wichtigsten Automarkt der Welt. Der Konzern rechnet für 2024 nur noch mit einem anteiligen operativen Gewinn der dortigen Gemeinschaftsunternehmen von 1,5 bis 2 Mrd. EUR, nach einem bereits 20 % niedrigerem Ergebnis in 2023. Marktexperten rechnen damit, dass VW mit seinen relativ teuren Modellen speziell im chinesischen Mittelsegment scheitern könnte.

Die große Hoffnung lastet daher auf der Kooperation mit dem ortansässigen StartUp Xpeng. Hier sollen die ersten, konkurrenzfähigen Modelle ab 2026 vom Band laufen. Mit den schwachen Zahlen für das erste Quartal wird belegt, dass VW in China riesige Probleme hat, sich gegen die deutlich innovativeren und günstigeren Mitbewerber zu behaupten. VW ist mit einem 2024e KGV von 3,9 aktuell sehr niedrig bewertet, die Experten auf der Plattform Refinitiv Eikon trauen der Aktie trotzdem nur magere 7 % Kursanstieg zu, bei BYD und NIO sind es immerhin 20 bzw. 50 %.

Xiaomi versus Tesla – Der Kampf um die elektrische Oberklasse

Es gleicht der Schlacht von Waterloo. Während die Porsche-Preisliste in China bei umgerechnet 136.000 EUR beginnt und Elon Musk den volatilen Tesla-Preis für das Model S aktuell bei etwa 89.900 EUR einloggt hat, startet der neue Xiaomi-Sportwagen SU7 zwischen 28.000 bis rund 40.000 EUR in den Verkauf. Das ist in etwa so viel, wie Tesla in China für sein Model 3 verlangt. Selbst ein VW der Baureihe ID.7 kostet immerhin in der Grundversion schon 30.600 EUR. Leider sind VW und Xiaomi aber nicht vergleichbar. Die ID.Modelle sind akzeptiert, aber zu wenig innovativ, um in der Mittelklasse mitzuhalten. Auch der ID.7 ist kein Game-Changer und das Billig-Modell kommt viel zu spät. 

Der Xiaomi SU7 ist alles andere als ein Sparbrötchen. Schließlich fährt das Basismodell mit einem 220 kW-Motor an der Hinterachse, beschleunigt in 5,3 Sekunden auf Tempo 100, fährt in der Spitze 210 km/h schnell und mit einem 400-Volt-Akku von BYD bis zu 668 Kilometer weit. Alternativ gibt es den Hecktriebler auch mit einem 94 kWh großen Qilin-Akku von CATL, der rund 860 Kilometer schafft. Und wer den SU7 Max bestellt, bekommt zumindest fahrdynamisch Porsche-Feeling satt: Dann gibt’s zwei Motoren mit zusammen 495 kW Leistung, der Sprintwert schmilzt auf 2,8 Sekunden zusammen und der Tacho bewegt sich bis auf sagenhafte 265 km/h. Und noch eine Innovation aus der Fertigung: In dem neuen Megawerk des Handy-Spezialisten sollen pro Stunde bis zu 47 Autos vom Band gehen. Mit dem Einsatz von mehr als 700 Robotern wird also alle 76 Sekunden ein Fahrzeug ausgestoßen! Wenn das nicht nach Zukunft klingt?

Im oberen Preissegment gibt es wohl derzeit nur Tesla sein, der den Chinesen noch Paroli bieten kann. Die Texaner mussten aber jüngst eingestehen, dass eine starke Automatisierung nicht zwangsläufig zu einem hohen Output führt. Elon Musk räumte ein, dass dies bei der Produktion des Model 3 zu schwerwiegenden Problemen führte und letztlich der Einsatz von Robotern wieder reduziert werden musste. Der US-Elektroauto-Pionier lieferte im ersten Quartal 386.810 Autos aus, im Quartal zuvor waren es noch 484.507 Fahrzeuge.

Damit hat Tesla erstmals seit fast 4 Jahren einen Rückgang bei den Auslieferungen verbucht. Das Management sieht sich insbesondere in China einem starken Wettbewerb durch lokale Anbieter ausgesetzt, darunter allen voran BYD. Letzterer Stromer-Hersteller hatte den US-Wettbewerber in Q4 2023 als weltweit größten Anbieter von Elektroautos überholt, in Q1 führte aber wieder Tesla die Hackordnung an. Kürzlich haben die Texaner nun offiziell die Genehmigung für seine selbstfahrende Technologie (FSD) für China erhalten. Ein Bereich, wo sich Elon Musk als Vorreiter sieht.

Die Tesla-Aktie konnte nach gut 40% Kursverlust im laufenden Jahr nun Ende April wieder fast 60 USD auf 198 USD zulegen. Der Höchstkurs von 420 USD liegt damit aber noch über 100 % entfernt. 20 von 51 Experten auf der Plattform Refinitiv Eikon votieren mit „Kauf“ und einem mittleren Kursziel von 178 USD, das liegt nur 10 USD über der aktuellen Notiz. Für Xiaomi sind 25 von 30 Analysten positiv, das durchschnittliche Kursziel liegt aber exakt auf dem aktuellen Kurs. Aktuell erscheinen beide Werte wenig attraktiv, denn die Kurs-Umsatz-Bewertung ist im Branchenvergleich sehr ambitioniert.

First Hydrogen – Nun laufen Tests mit einem multinationalen Logistiker

Moderne Mobilitätskonzepte setzen vor allem im Transport-Sektor vermehrt auf Wasserstoff. Dabei setzt die Grundüberzeugung darauf auf, dass wiederkehrende Dienstleistungen einen höheren Umweltbeitrag liefern müssen, als die individuelle Fortbewegung. Sie sind in der Masse besser steuerbar, Investitionen sind früher amortisiert und der Individualisierungsgrad ist gering. Das kanadische Unternehmen First Hydrogen denkt in diesen Zukunfts-Kategorien und entwickelt seit einigen Jahren innovative Logistiktechnologien. Als erstes serienreifes Produkt erschien in 2023 ein wasserstoffbasierter Transporter für Liefervorgänge in stadtnahen Bereichen. Auch in Sachen Infrastruktur hat First Hydrogen mit der Planung eines Grünen Wasserstoff Ökosystems in Quebec im ersten Quartal 2024 bereits große Schritte vollzogen.

Die Tests der leichten Lieferfahrzeuge mit Wasserstoffantrieb (FCEV) konnten in UK bereits dreimal erfolgreich absolviert werden, zuletzt mit dem großen Gasversorger Wales & West Utilities (WWU). Nun folgt ein Testlauf mit einem großen multinationalen Logistikunternehmen, dessen Partner gewerbliche Transporter für die Paketzustellung nutzen. Der Testlauf begann in London mit einer Fahrerschulung und wird voraussichtlich einen Monat lang andauern. Logistikunternehmen stehen vor vielfältigen Herausforderungen und erproben häufig mehrere emissionsfreie Technologien, einschließlich Batterie- und Wasserstofftechnologien, um ihre wirtschaftlichen und ökologischen Ziele zu erreichen. Die vorgehaltenen Flotten sind gerade in Großstädten mit hunderten von Fahrzeugen bestens geeignet, um innovative Lösungen in der Fläche zu testen.

Denn gerade auf der letzten Meile können neue Betankungssysteme einen passenden Liefer-Radius abdecken. Insbesondere Paket- und Essenslieferanten übernehmen traditionell die Kurzstrecken zwischen den lokalen Knotenpunkten und den Endverbrauchern. Im Rahmen der kürzlich angelaufenen Einsatztests wird das neue FCEV über 8 Stunden pro Tag mit mehreren Lieferungen pro Stunde auf die Probe gestellt. Bei früheren Einsatztests konnte das Fahrzeug eine Spitzenreichweite von 630 Kilometern erzielen, wobei vergleichbare Dieselfahrzeuge wegen häufiger Starts & Stops nur einen Radius von 300 bis 400 Kilometern erreichen können. Auch anspruchsvollere Aufgaben wie z. B. die Beförderung schwerer Nutzlasten oder Fahrten über hügeliges Gelände werden spielend bewältigt.

Mit dem Siegeszug des Online-Handels hat sich das Paketaufkommen in den vergangenen 7 Jahren verdreifacht, die dazugehörenden Zahlen lesen sich beeindruckend: Der Wert des Paketzustellungsmarktes lag laut Stellar Market Research im Jahr 2023 bei gut 486 Mrd. USD und soll sich bis 2030 auf etwa 650 Mrd. USD ausdehnen. Mit seinen umweltgerechten Fahrzeugen verändert First Hydrogen den „Carbon Footprint“ seiner Kunden drastisch, v.a. wenn der Wasserstoff grün produziert werden kann. Nun darf spekuliert werden, wer der „multinationale Tester“ der FCEVs ist? Namen wie Amazon, DHL, FedEx oder UPS stehen im Raum. Mitunter winken aus diesen Test-Tätigkeiten große Liefer-Aufträge für First Hydrogen, die bei entsprechender Annahme auch in eine langjährige Partnerschaft münden können.

An den Märkten zieht Wasserstoff aktuell wieder größere Aufmerksamkeit auf sich. Die Branchenprotagonisten Nel ASA und Plug Power konnte technisch bereits stark eindrehen. Auch die zu Unrecht verprügelte First Hydrogen sollte das Tal der Tränen unter 1,00 CAD nun wieder schnell verlassen können, denn die Marktkapitalisierung ist mit ca. 50 Mio. EUR weit unter dem fairen Wert angesiedelt. Auch in Deutschland wird die Aktie rege gehandelt. Einsteigen!

Globe Metals & Mining – Wird Niobium der Batterie-Rohstoff?

Neben dem Einsatz von Wasserstoff gibt es auch bei den aktuell eingesetzten Lithium-Ionen-Batterien in der E-Mobilität großen Erneuerungsbedarf. Denn Lithium-Batterien sind wenig hitzebeständig, entladen sich im Winter sehr schnell und haben schon nach 400 Ladungen einen signifikanten Leistungsverlust. Der Fortschritt in der Batterie-Technologie könnte einen wichtigen Wegweiser für die Mobilitätsfrage liefern. Deshalb forschen die Technologie-Abteilungen der Hersteller seit Jahren an neuen Metall-Mixturen. Was die Nachteile der Lithium-Welt sind, sollte in neuen Konzepten zu Vorteilen umgemünzt werden. Betriebssicherheit, Schutz vor Überhitzung und die Langlebigkeit gelten als wichtige Parameter für die industriellen Maßstäbe im Fahrzeugbau.

Im Gespräch ist derzeit Niobium (kurz: Niob), welches sowohl die Ladezeit verkürzen als auch Leistung und Lebensdauer erhöhen könnte. Das Nischenmetall ist in der Erdkruste nur in Spuren enthalten und tritt wegen ähnlicher Ionenradien oft in Verbindung mit Tantal auf. Vorkommen gibt es in Brasilien, Kanada, Australien, Russland und in den afrikanischen Staaten DRC, Nigeria und Malawi. Wegen seiner Seltenheit wurde Niobium von vielen Staaten als kritischer Rohstoff eingestuft. Bisher wird das Schwermetall, das sehr hohen Temperaturen standhalten kann, vor allem in Raketentriebwerken, beim Bau von Pipelines oder im Bereich Nukleartechnik verwendet.

Nun versprechen erste Tests von Anoden aus Niob eine extrem verkürzte Ladezeit nebst sinkender Brandgefahr. Einer der Akkuhersteller, der heute schon auf Niob setzt, ist das britische Startup Nyobolt. Hier verwendet man Niobwolframoxid statt Graphit als Material für die Anode und hat im Juni 2023 nach eigenen Angaben mit 6 Minuten einen neuen Rekord beim Schnellladen eines Elektroautos aufgestellt. Das Potenzial von Niobium-Anoden gilt in der Batterie-Branche als sehr hoch. Denn trotz niedrigerer Materialkosten könnte die Energiedichte um 200 % erhöht werden. Hervorzuheben sind auch die hohe Stabilität im Betrieb und eine Lebensdauer von etwa 10.000 Ladezyklen. Revolutionär!

Der australische Explorer Globe Metals & Mining ist vor Ort in Malawi und bewirtschaftet dort das Kanyika Projekt. Jüngste Schätzungen taxieren die Niob-Lagerstätte auf über 5 Mio. Tonnen Gestein mit 0,37% Nioboxid, was bis zu 20.000 Tonnen des begehrten Oxids liefern kann. Die Kostenstruktur in Malawi beschert mit der Einhaltung aller Sozial- und Umwelt-Standards eine üppige Bruttomarge von über 70 %. Da es sich um das erste neue Niob-Projekt seit Jahrzehnten handelt, möchte Globe Metals schnell starten und die Initial-Produktion sogar schon im Jahr 2025 bereitstellen. Bereits 2021 führte man eine Machbarkeitsstudie für Kanyika durch, deren Ergebnisse im Februar 2024 durch eine Optimierungsstudie bestätigt bzw. sogar übertroffen wurden. Die Studie taxiert den Nettobarwert des Projekts vor Steuern bei einem Diskontierungssatz von 8% auf gut 1 Milliarde USD.

Für den geplanten Aufbau ist eine Initial-Finanzierung von 30 Mio. USD nötig. Im ersten Quartal wurden nun metallurgische Testarbeiten durchgeführt. Dabei konnten die radioaktiven Anteile separiert werden und 94% der Seltenen Erden als Nebenprodukt der Niob- und Tantal-Raffinierung gewonnen werden. Mit einer entsprechenden Finanzierung sollte die Phase 1 des Minenaufbaus bereits in Q4-2024 gestartet werden. Die GBE-Aktie kann vom positiven Sentiment für Lithium-Alternativen profitieren und erreicht seit März bereits einen 50 % Aufschlag. Gehandelt wird der Titel sehr aktiv in Australien, seit Ende April gehen auch auf Tradegate, Frankfurt und Stuttgart ordentliche Mengen um. Wenn die nötige Anschubfinanzierung eingeworben ist, dürfte die aktuelle Marktkapitalisierung von rund 20 Mio. EUR schnell Geschichte sein.

FAZIT

Die Welt-Mobilität steht unter dem Druck der Veränderung, denn sie ist für 60 % der Treibhausgase verantwortlich. Gelingt es, mit innovativen Technologien ein Umdenken der eingefahrenen Mittel und Wege herbeizuführen, dann verbessert sich auch die Luft in den immer stärker wachsenden Metropolzonen der Erde. Die E-Mobilität war ein erster Schritt in die richtige Richtung. Neben einer ständigen technologischen Erneuerung der Energiespeicher-Technik rückt auch der Wasserstoff wieder ins Rampenlicht. Auch Niob, Vanadium und Natriumchlorid sind Teile des Forschungs-Universums geworden. Anleger sollten immer ausgewogen in verschiedene Technologie-Ansätze investieren, in den Jahren 2021 bis 2022 konnten Lithium-Investoren ihren Einsatz verfünffachen. Auch mit Wasserstoff war dies zeitgleich möglich. Die Mobilitätswende 3.0 bietet daher noch viele Chancen, die es zu im richtigen Zeitpunkt zu erkennen gilt.