Das dürfte dem Halbleiter-King Nvidia nicht schmecken. Denn Microsoft plant, seinen Cloud-Kunden alternative AMD-KI-Prozessoren als Option zu NVIDIA anzubieten. Laut Reuters beabsichtigt Microsoft in der nächsten Woche auf seiner Build-Entwicklerkonferenz Details zu einer Plattform mit KI-Chips von Advanced Micro Devices zu enthüllen, die mit NVIDIA konkurrieren werden. Diese Plattform wird auch eine Vorschau auf die neuen Cobalt 100 Custom-Prozessoren bieten.

Die Cluster von Microsofts Flaggschiff MI300X AI-Chips von AMD werden über den Azure-Cloud-Service des Unternehmens verfügbar sein. Damit erhalten Kunden eine Alternative zu NVIDIA H100-Reihe von Grafikprozessoren (GPUs), die zwar den Markt für KI-Rechenzentrumschips dominieren, aber aufgrund hoher Nachfrage schwer erhältlich sind. AMD erwartet bis 2024 einen Umsatz von rund 4 Mrd. USD mit KI-Chips und betont, dass ihre Chips leistungsstark genug sind, um große KI-Modelle zu trainieren und auszuführen.

Zusätzlich bietet Microsofts Cloud-Computing-Geschäft Zugang zu den eigenen KI-Chips namens Maia. Die Cobalt 100 Prozessoren sollen im Vergleich zu anderen ARM-basierten Prozessoren eine um 40 % bessere Leistung bieten. Unternehmen wie Snowflake (SNOW) haben bereits begonnen, sie einzusetzen.

Microsoft hatte die Cobalt-Chips im November angekündigt und testet sie derzeit für den Messaging-Dienst Teams des Unternehmens. Diese Chips werden auch mit den selbst entwickelten Graviton-CPUs von Amazon.com konkurrieren.

Die Aktien der beiden Konkurrenten NVIDIA und AMD zeigten zum Wochenschluss eine gegenläufige Tendenz. Während die NVIDIA-Aktie um rund 2 % nachgab, konnte sich AMD um 1,14 % verbessern. Allerdings gehört auch dazu, dass NVIDIA weiterhin in der Nähe seines Allzeithoch notiert, während AMD gerade dabei ist, aus einer ausgedehnten Korrekturphase herauszukommen, die dem Chiphersteller rund ein Drittel Marktkapitalisierung vom Hoch aus gerechnet kostete.