Der Anbieter von stationären Trainings-Bikes und Laufbändern dürfte heute einen rabenschwarzen Tag an der Börse erleben. Dies vor allem wegen der schon veröffentlichten Quartalszahlen zum Auftaktquartal 2022. Denn Peloton hat nicht nur schwache Zahlen gemeldet, sondern dabei auch die Erwartungen weit unterboten.
So verbuchte das Unternehmen, das eigentlich zu den großen Profiteuren der Pandemie gehörte, einen wesentlich höheren Verlust wie im Vorjahr. Netto schrieb man einen Fehlbetrag von 757 Millionen $, nachdem man im Vorjahreszeitraum nur ein Minus von 8,6 Millionen $ verzeichnet hatte. In der sequenziellen Betrachtung sah es auch nicht sonderlich gut aus. Denn im vierten Quartal 2021 hatte man nur 440 Millionen $ verloren.
Peloton trotz Abo-Plus in den Miesen
Unter dem Strich bedeutete dies einen Verlust je Aktie von 2,27 $. Die von FactSet befragten Analysten hatten hier nur mit 0,83 $ Verlust je Aktie gerechnet. Erschwerend kommt hier wohl noch hinzu, dass eigentlich die Entwicklung der Fitness-Abonnements ganz passabel ausfiel. Denn zum Ende des Quartals verbuchte Peloton 2,96 Millionen Abos, ein Plus von 195.000 netto und 42% Zuwachs zum Vorjahreszeitraum. Doch das konnte letztlich nicht nur beim Ertrag nicht umgesetzt werden, sondern auch beim Umsatz. Dieser blieb mit 964,3 Millionen $ ebenfalls unter den Erwartungen.
Als würde das nicht ausreichen, sind auch die Prognosen für das laufende Quartal, dass vierte Fiskalquartal, wenig ansprechend. So rechnet Peloton mit einem bereinigten EBITDA von minus 120 bis minus 150 Millionen $. Die von FactSet befragten Analysten hatten bislang nur ein Minus von 19,4 Millionen $ erwartet. Auch beim Umsatz bleibt Peloton mit aktuell nach Guidance von 675-700 Millionen $ unter den Marktschätzungen.
Aktie auf Tauchstation
Folge: Schon vor Börsenstart wird hier heute ein Kurssturz von rund 16 % signalisiert. Zwar wäre die Aktie damit von den technischen Indikatoren her in einer weit überverkaufen Lage. Angesichts der derzeitigen Börsensituation ist allerdings wohl kaum damit zu rechnen, dass hier eine schnelle Trendwende geschafft wird. Also gilt derzeit der Rat, die Finger von diesem Wert zu lassen.