Neben den Edelmetallen Gold und Silber haben sich in den vergangenen 3 Jahren vor allem Kupfer, Uran und Lithium als gute Renditequellen erwiesen. Mit steigenden Zinsen seit 2022 hat sich die Refinanzierungs-Situation leicht verschlechtert, die Inflationierung bei den Nebenkosten belastet die Angebotsseite und hat die Spotpreise in die Höhe schnellen lassen. Der anfängliche Lithium-Hype in 2021 konnte sich schließlich nicht bewahrheiten, in diesem Sektor gab es auch die größten Korrekturen. Der Grund: Automobil-Hersteller bereiten sich auf die zweite Welle im Bereich der E-Mobilität vor und die erfordert höhere Ladekapazitäten, mehr Reichweite & Stabilität der Batterie sowie eine vernünftige Ladefähigkeit zu günstigen Preisen. Alternativen zu Lithium machen die Runde, der seltene Rohstoff Niob ist nun im Fokus. Afrika hat sich in den letzten 20 Jahren zum Explorationsziel Nummer 1 entwickelt – Globe Metals & Mining sowie Newfield Resources sind vor Ort und können sofort loslegen.

Rio Tinto und BHP – Wann startet die nächste Welle?

Im Großen und Ganzen ist seit 12 Monaten im Sektor Rohstoffe wenig passiert. Ungeachtet dessen ist der weltweite Bedarf an strategischen Metallen hoch und vor allem die Produzenten der westlichen Hemisphäre suchen nach verlässlichen Quellen. Verantwortlich für die immer schwierigere Beschaffungs-Situation ist der Ukraine-Krieg gefolgt von der neuen Nahost-Krise. Beide Themen lenken große Aufmerksamkeit auf den Rohstoff-Sektor, denn gerade Rüstungs- und Sicherheits-Technologien verschlingen eine Unzahl verschiedener Metalle und sind meist äußerst energieintensiv, denn neuerdings zieht auch die Künstliche Intelligenz in die vormals als eher unspannend geltenden Sektoren ein.

Bei diesem Setup verwundert die anhaltende Konsolidierung im Sektor der großen Bergbau-Majors. Betrachtet man die Charts der beiden australisch-britischen Riesen Rio Tinto und BHP Billiton, so ist in den letzten 12 Monaten fast nichts passiert. Beide Titel haben von ihren Hochs gut 20 % verloren und konnten in jüngster Zeit noch keine neue Aufwärtsdynamik entfalten. Die maue Kursentwicklung hängt natürlich vor allem mit dem deutlichen Rückgang der Eisenerzpreise in den vergangenen Monaten zusammen. Denn Eisenerz ist für die beiden Konzerne der mit Abstand wichtigste Erlösbringer. Auch haben sich die Genehmigungen zuletzt als schwerlich gezeigt, Rio Tinto kämpft bereits seit Jahren um sein großes Lithium-Projekt im Jadartal in Serbien. 

Vor diesem Hintergrund gab es durch die Analysehäuser auch zahlreiche Downgrades zu verarbeiten. So hat jüngst die Hamburger Privatbank Berenberg betont, dass die anhaltende Schwäche der Eisenerzpreise sowie der wacklige Immobiliensektor in China die Stimmung der Marktteilnehmer weiterhin eintrüben dürfte. Zudem droht durch die perspektivisch wachsende Eisenerzproduktion ein weltweites Überangebot. Als Anlageempfehlung kommt für beide Titel nur ein „Hold“ in Betracht, befragt man die Plattform Refinitiv Eikon so findet man für Rio Tinto 13 von 22 Experten positiv gestimmt mit einem 12-Monats-Kursziel von 6.050 GBp, aktuell notiert der Wert bei 4.845 GBp. Bei BHP Billiton liest sich die Empfehlung etwas schlechter, nur 7 von 18 wollen auf dem aktuellen Niveau bei 41,35 AUD einsteigen. Als gemischtes Target wird auch nur 46,30 AUD erwartet. Ein Trostpflaster stellt sich die üppige Dividende von 5 bis 6 % beider Titel dar. Und wie gesagt, der nächste Rohstoff-Super-Zyklus lauert schon hinter der Kurve.

BYD und SMCI – Der Bedarf an Industriemetallen und Energie ist gigantisch

Egal wie man es dreht oder wendet, der globale Metall- und Energiebedarf bleibt auf sehr hohem Niveau. Maßgeblich verantwortlich sind der Wohlstandszuwachs und die demografische Entwicklung in den Schwellenländern. Während die Industriestaaten eher schrumpfende Bevölkerungsbäume aufweisen (v.a. Japan, Deutschland) kommt es in Zonen wie Indien, Brasilien oder Indonesien zu gewaltig steigenden Bevölkerungszahlen. Ein Profiteur der staatlich geförderten Mobilität für breite Bevölkerungsschichten ist der chinesische E-Mobilitäts-Experte „Build your Dreams“ (BYD). Fast ohne Verzögerung strebt das Unternehmen seit jüngster Zeit auch nach Europa, hat in Ungarn schon 2 Werke in Planung und auch die verhängten EU-Strafzölle von etwa 17 % ändern nichts an der aggressiven Wachstumspolitik. 

Im parteitreuen China ist man schon Marktführer, in Europa möchte man schon ab 2027 eine gehörige Rolle auf den Automobilmärkten spielen, tönt es aus der Management-Etage. Dazu baut BYD auch mehr als 100 speziell konzipierte Auto-Transportschiffe, sie sollen in den nächsten 5 Jahren zwei- bis dreimal neue Ware auf den alten Kontinent liefern. Die Aktie von BYD ist einer der Hightech-Lieblinge der Investoren, jüngst hatte Großaktionär Warren Buffett aber Gewinne mitgenommen, was den Kurs immer wieder in der Range von 22 bis 27 EUR festhält. Heute gibt es frische Quartalszahlen, die Aufschluss über das zweite Quartal geben.

In Sachen Energieverbrauch und Nutzen von Künstlicher Intelligenz wollen wir auf zwei weitere Hightech-Titel aufmerksam machen. In der NASDAQ-Hausse des laufenden Jahres konnten die beiden KI-Spezialisten Nvidia und Super Micro Computer (SMCI) Hand in Hand neue Rekorde erklimmen. Mit einer 12-Monats-Performance von über 700 % stellte SMCI seinen Partner Nvidia aber klar in den Schatten. Nach erfolgter Korrektur im Juli sank der Kurs des Experten für Kühlungen von Großrechneranlagen allerdings von 900 USD auf unter 500 USD, im März hatte der Titel schon einmal 1.200 USD erreicht. 

Erstaunlicherweise konnte Nvidia splitbereinigt fast sämtliche Verluste ab 90 USD in den letzten Wochen aufholen und notiert nun wieder bei 127 USD. Interessant wird es Morgen: Dann kommen nachbörslich Quartalszahlen von Nvidia. SMCI konnte zuletzt die hohen Erwartungen nicht mehr toppen, deswegen hat sich in der Kursentwicklung ein Stop eingeschlichen. Spannend dürften die morgigen Reaktionen auf die Nvdia-Zahlen aber auch bei SMCI sein, denn hier wird mit Sektor-Multiplikatoren über alle Werte hinweg bewertet. Höchst spannend!

Globe Metals & Mining und Newfield Resources – Ready to mine

Wer die Probleme bei Antiriebs-Batterien im Fokus hat, sollte sich den australische Explorer Globe Metals & Mining (GBE) näher ansehen. Im ostafrikanischen Malawi ist das Unternehmen auf eine Niob-Lagerstätte gestoßen, das Unternehmen sorgt gerade für die Finanzierung und möchte bereits 2025 mit der Auslieferung der ersten Chargen des seltenen Metalls beginnen. Der große Charme: Das Management möchte westliche Industriekunden klar vor asiatischen Abnehmern bevorzugen.

Das Metall Niob wird derzeit als Fortschrittsbringer in der Batterie-Technologie gehandelt, denn Versuche zeigen, dass neue Zusammensetzungen eine wichtige Weiterentwicklung in Sachen Leistungsdichte, Ladekapazität und Stabilität bringen können. Bisher findet das Schwermetall Niob, das sehr hohen Temperaturen standhalten kann, vor allem in Raketentriebwerken, beim Bau von Pipelines oder im Bereich Nukleartechnik Verwendung. Ein britisches Startup hatte vor kurzen eine Batterie mit Niob-Anteilen in der Rekordzeit von nur 6 Minuten zu 100 % Aufladen können. Beachtlich!

Vom Kanyika-Projekt in Malawi gibt es jetzt Neuigkeiten. Das Management meldet die Unterzeichnung eines Community Development Agreements (CDA) mit Vertretern der Gemeinden im Umfeld des Kanyika-Projekts in Zentralmalawi. Die hochrangigen Vertreter der Region und des Bergbau-Ministeriums verhandelten mit Globe Metals eine 0,45 %-Beteiligung an den Umsätzen der Mine, welche in einen Trust investiert werden und der Förderung der Interessen dieser Gemeinschaften zur Verfügung stellt. Die Vereinbarung bietet den lokalen Gemeinden zusätzlich die Möglichkeit, Probleme und Prioritäten zu definieren, welche von Globe Metals & Mining mit größtem Ansporn angenommen und verbessert werden.

Wichtig ist die Zusammenarbeit in allen humanen Angelegenheiten sowie die Bewahrung des kulturellen Erbes. Die Vereinbarung passt zu 100 % in die ESG-Statuten von Globe Metals, von der Mineralgewinnung bis hin zum veredelten Produkt hat die Gesundheit und Sicherheit der Menschen für das Unternehmen oberste Priorität.

Damit sind die letzten Weichen gestellt worden, der Übergang vom Explorateur zum Produzenten rückt immer näher. Globe Metals & Mining CEO Paul Smith konstatierte, das Abkommen versetze das Unternehmen zusammen mit der vollständigen Genehmigung des Projekts und den großen Fortschritten bei der damit verbundenen Finanzierung in die Lage, Kaniyka in naher Zukunft zu realisieren. Wer die Innovationskraft in vielen Zukunftsthemen entsprechend abbilden möchte, findet in der GBE-Aktie mit einer Marktkapitalisierung von 25 Mio. AUD eine perspektivenreiche Beimischung in einem ausgewogenen Rohstoff-Depot. Jetzt, vor der großen Finanzierungsrunde potenzieller Majors ist das Einstiegsniveau als historisch günstig zu bezeichnen.

Erst seit Juni 2024 ist der australische Diamanten-Explorer Newfield Resources in Frankfurt dual gelistet.Meint, dass Anleger die Aktien nun auch kostengünstig in Deutschland erwerben können. Ebenso spannend wie bei Globe Metals befindet sich das aktuelle Projekt in Afrika, genau genommen im westafrikanischen Sierra Leone. Dort besitzt Newfield Resources (NWF) eine Diamantenmine und weitere aussichtsreiche Explorationslizenzen in Liberia. Die Newfield-Gruppe ist seit fast 20 Jahren in Westafrika tätig. In dieser Zeit hat sie enge Beziehungen zu nationalen Regierungsebenen sowie zu verschiedenen lokalen Gemeinschaften aufgebaut und nachhaltige Infrastrukturen wie Schulen, Kliniken, Straßen und Gerichtshöfe in Städten und Dörfern geschaffen, in denen seit mehreren Jahrzehnten keine neue Infrastruktur mehr gebaut wurde.

Das Flaggschiff-Projekt des Unternehmens ist die hochdotierte Tongo-Diamantenmine im Osten Sierra Leones. Das Konzessionsgebiet umfasst zwei benachbarte Bergbaulizenzen mit einer Fläche von über 134 Quadratkilometer und beherbergt 11 bekannte Kimberlite. Kimberlit Vulkanismus tritt in Zusammenhang mit Grabenbrüchen auf. So brachen viele Kimberlit-Vulkane ca. 30 Mio. Jahre nach dem Auseinanderbrechen eines Kontinents aus. Der erste Kimberlit wurde in Südafrika identifiziert, später fand man auch in Sibirien diamantführende Kimberlite, Sierra Leone folgte 1961.

Ein Kimberlit kann neben Diamanten und zahlreichen weiteren Mineralen auch Bruchstücke von Fremdgesteinen enthalten, die von den Eruptionen aus der tiefen Erdkruste oder sogar aus dem oberen Erdmantel mit in die Höhe gerissen wurden. Tongo enthält sehr hochgradige Zonen mit Edelsteindiamanten für den Luxus-Schmuckmarkt. Nach Abschluss einer FEED-Studie (Front End Engineering and Design) im Jahr 2019 hat das Unternehmen die Erschließung der Mine bis zum heutigen Tag vorangetrieben und eine umfangreiche Infrastruktur an der Oberfläche und unter Tage fertiggestellt. 

Newfield erwarb sein Vorzeigeprojekt im Jahr 2018 von Stellar Diamonds plc und hat seitdem über 80 Mio. USD investiert, um es bis zum heutigen Produktionsstadium zu entwickeln. Der Osten Sierra Leones ist für seine hochwertigen Diamanten bekannt, der Ramp-Up sollte also schnell vorankommen. Bei den ersten beiden Diamantenverkäufen setzte Newfield insgesamt 12.457 Karat ab und erzielte einen Umsatz von 2,7 Mio. USD. Dabei wurde ein Durchschnittspreis von 216 USD/Karat erzielt, der über dem Weltdurchschnitt von 114 USD/Karat liegt. Dies unterstreicht die Qualität des Produkts und der Lagerstätte von Tongo als eine der wertvollsten Ressourcen weltweit. Mit einer Marktkapitalisierung von 127 Mio. AUD ist das Unternehmen kein Winzling mehr, seit der Notiz in Frankfurt konnte der Titel bereits knapp 30 % auf aktuell 0,13 AUD zulegen. Der Makler in Frankfurt stellt mit einer Kursspanne von 4,4 %, was den Titel sogar in Deutschland gut handelbar macht. Eine spannende Story aus der Welt der Diamanten!

FAZIT

Mit einem erneuten Anstieg der Kupfer- und Uranpreise kommt der Rohstoffmarkt wieder in Bewegung. Trotz des charttechnischen Ausbruchs von Gold und Silber hatte sich in den letzten Wochen nur sehr wenig bewegt. Doch nun steigen die Umsätze wieder, Investoren nutzen das teilweise extrem zurückgekommene Bewertungs-Niveau für Neu-Positionierungen. Wer im Bereich Hightech, E-Mobilität und Künstlicher Intelligenz investiert, sollte sich immer vor Augen halten: Ohne Metalle läuft gar nichts! Angesichts immer größerer Anwendungsfelder für diese neuen Technologien, dürfte sich in den nächsten Jahren ein großer Rohstoff-Boom etablieren. Der kluge Investor streut sein Portfolio und ergänzt Standardtitel mit interessanten Beimischungen.