Der weltweite Energiehunger wächst durch HighTech und Digitalisierung immer mehr! Die stark gestiegenen Preise für die Rohstoffe der Energiewende behindern aber die Projekte in der Elektrifizierung. Kupfer ist für diese Vorhaben unverzichtbar und wird in den nächsten Jahren zu einem der zentralen Mineralien, um den sich die Innovationen drehen. Denn ohne das rote Metall lassen sich keine Elektromotoren bauen und auch keine riesigen Strommengen über Land transportieren. Kupfer ist auch wesentlicher Bestandteil einer völlig neu zu konzipierenden Energie-Infrastruktur.
Trends wie Web 3.0, High Performance Computing, Cloud-Computing und Künstliche Intelligenz verschärfen die Rohstoffknappheit weiter. Wesentliche Bedarfssprünge wird es in China und Indien geben, deren Energiehunger strahlt auf den gesamten Planeten aus. Für Investoren ist daher wichtig: Der Wettlauf mit der Zeit ist schon in der dritten Runde, es müssen dringend neue Kupfervorkommen erschlossen werden! Welche Aktien stehen in vorderster Reihe?
Web 3.0 und Krypto – Das Kupferdefizit könnte sich dramatisch ausweiten
Der Kupferbedarf wird sich bis zum Jahr 2030 aufgrund des Booms im Web 3.0, Krypto-Mining und den energieintensiven Anwendungen mit künstlicher Intelligenz (KI) erheblich erhöhen. Prognosen der US-Energiebehörde (DOE) zufolge könnte allein die KI-Industrie den Bedarf jährlich um bis zu 1 Million Tonnen zusätzlich steigern. Diese Zunahme resultiert aus dem massiven Einsatz von Kupfer in hoch performanten Datenzentren, welche entscheidend für die Funktionalität von KI-Anwendungen sind. Das rote Metall wird überwiegend für elektrische Komponenten wie Kabel, Stromverteilungen und Kühlsysteme verwendet. Schon jetzt benötigt ein einziges Megawatt Rechenzentrumskapazität 20 bis 40 Tonnen Kupfer.
Hinzu kommen weitere Fortschritte im Bereich E-Mobilität und dem Ausbau alternativer Energien. Konklusiv wird auch von Forschungsinstituten erwartet, dass bis 2030 ein allgemeines Angebotsdefizit von 4 bis 5 Millionen Tonnen entsteht, was die Preis- und Verfügbarkeitssituation weiter verschärfen dürfte. Nach Aussagen von Wood Mackenzie wird sich der jährliche Primär-Kupferbedarf bis zum Jahr 2030 um ganze 30% erhöhen. Um die Energiewende zu meistern, braucht es jetzt eine Menge neuer Bergbau-Projekte.
Electrum Discovery – Kupfer und Gold aus Serbien
Wenn es um den Ausbau der Förderung wichtiger Metalle geht, blicken große Bergbaukonzerne wie Rio Tinto der BHP auf interessante Liegenschaften in der Nähe ihrer eigenen Schürfstätten. Ein genauerer Blick sollte deshalb auf den serbischen Explorer Electrum Discovery Corp. (TSXV: ELY, WKN: A401HN, ISIN: CA28616D1087) gerichtet werden. Der Rohstoffreichtum des Landes hat sich längst bis in die höchste Politik herumgesprochen. Auch wenn die EU-Aufnahmeverhandlungen wegen andauernder Unruhen im Kosovo und einer Russland-Nähe des serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić nicht so recht vorankommen, bemühen sich wohl alle ranghohen Europa-Politiker um schnelle Lösungen.
Der aktuelle Rücktritt des Präsidenten kommt nicht von ungefähr, die Unzufriedenheiten im Land sind hoch. Vielleicht gibt nun Chancen für eine Nachfolge-Regierung, die der Privatwirtschaft mehr Expansionsmöglichkeiten offeriert und wichtige Dinge wie z.B. die Rohstoffsicherheit für Europa beschleunigen kann. Denn immer dort, wo hiesige Politiker keine Lösungen schaffen, ist China zur Stelle. So hat Peking in den vergangenen Jahren bereits einige Milliarden Euro an Krediten und Investitionen für Serbien bereitgestellt, vor allem im Bergbau und der Infrastruktur. Serbien wiederum bekennt sich zur „Ein-China-Politik“, die eine Anerkennung von Taiwan ausschließt. Mit diesem Zugeständnis liegt Belgrad aber überhaupt nicht auf der Linie der EU oder den USA. Ein schwieriger Drahtseilakt für die Machthaber in Belgrad.
Für die Chefin Dr. Elena Clarici ist eine Stabilisierung der politischen Verhältnisse wichtig, denn sie möchte ihr Kupfer-Gold Projekt in „Timok West“ nach vorne bringen. Das ca. 123 Quadratkilometer große Explorationsgebiet liegt in Ostserbien etwa 250 km von der Hauptstadt Belgrad entfernt. Serbien ist schon heute der zweitgrößte Kupferproduzent Europas, das Potenzial ist aber noch weitgehend unerschlossen. Im ersten Quartal wollen die Geologen des Teams die flachen, steil nach Osten abfallenden Strukturen unter den mineralisierten Aufschlüssen im Zielgebiet „Bambino Central“ testen. Entdeckt wurde die 550 Meter lange Kupfer-Gold-Anomalie im Mai, sie ist über 100 Meter breit und in alle Richtungen offen. „Die Kupfergehalte im Boden reichen von 500 bis 8.238 ppm und die Gesteinssplitterproben weisen Gehalte von 2,85 % bzw. 0,32 % Kupfer auf.“, hieß es in den ersten Meldungen zu den Bohrergebnissen vor Ort.
Anfang November lagen neue Ergebnisse eines 300 Meter langen Grabenprobenprogramms vor. Diese ergaben auf 133,5 Metern Vererzungen mit durchschnittlich 0,43 % CU und 6,9 g/t AG, einschließlich eines höhergradigen Abschnitts von 64,5 Metern mit 0,76 % CU und 5,3 g/t AG. In drei sich kreuzenden Gräben wurde zudem eine bedeutende Kupfer- und Goldmineralisierung durchteuft, darunter 13,5 Meter mit 1,72 % CU und 1,6 g/t AG. Zusätzliche goldhaltige Abschnitte, darunter 4,5 Meter mit 1,49 g/t AU und 6,9 g/t AG sowie 1,5 Meter mit 2,9 g/t AU und 20 g/t AG, deuten weiterhin auf das Vorhandensein eines überlagernden Goldsystems hin. Die geologischen Werte sind begeisterungsfähig und spornen zu weiteren Untersuchungen an.

Aktuell wird gemeldet, dass das erste Diamantbohrprogramm über insgesamt 2000 Meter auf Timok East begonnen hat. Das Jungfernbohrprogramm zielt darauf ab, die potenziellen Erweiterungen der Kupfermineralisierung, die an der Oberfläche bei Bambino Central identifiziert wurden, neigungsabwärts zu erproben und zusätzliche Bohrziele in der Tiefe bei Bambino zu verfeinern. CEO Dr. Elena Clarici kommentierte: „Wir freuen uns sehr, in die nächste Explorationsphase einzutreten und unsere erste Bohrkampagne in der Zone Bambino Central des Projekts Timok East zu beginnen. Erste Boden- und Gesteinssplitterproben, Schürfungen und geophysikalische Bodenuntersuchungen deuten auf eine starke Anomalie im südlichen Teil von Timok East hin. Die Bohrung von Bambino ist der erste Schritt eines umfassenderen Explorationsprogramms und wird zu einem weiteren Verständnis des weitgehend unerprobten 123 Quadratkilometer großen Projekts Timok East beitragen.“
Der Bergbau in Serbien blickt auf eine lange Historie zurück: Viele Jahrzehnte lang war die staatliche Kupfer-Gold-Mine „RTB Bor“ der größte Bergbaubetrieb des Landes. Das lokale Bergbaurecht ist auf der Höhe der Zeit und verschafft lokalen Minenbetreibern eine hohe Sicherheit. Die staatliche Nettoschmelzrendite von 5 % gilt in der Branche vor dem Hintergrund der gut ausgebauten Infrastruktur als sehr moderat. Rohstoffriesen wie BHP, Dundee Precious Metals, Rio Tinto, Zijin Mining und Co. haben sich bereits gut in Stellung gebracht. Für die Großen gehören Expansionen durch Übernahmen zum Geschäft. Das bringt Electrum Discovery in den Fokus. Denn mit insgesamt 98,9 Mio. emittierten Aktien ist die Gesellschaft derzeit nur mit knapp 9 Mio. EUR bewertet. Immerhin haben die jüngsten Erfolge dem Kurs von 0,05 auf 0,14 CAD bereits ordentlich Beine gemacht. Der starke Aufwärtstrend seit September dürfte auch in 2025 fortgesetzt werden, denn die Zeichen für eine Neubewertung sind unübersehbar und die M&A-Phantasie steigt mit jedem gebohrten Meter.
SAP und Siemens Energy – Die Gewinner des Digitalisierungstrends
HighTech-, Rüstungs- und Energieunternehmen sind schon heute die größten Abnehmer von strategischen Metallen. Im deutschen Aktien-Index DAX-40 waren es genau diese Sektoren, die in 2024 Furore machten. Kaum zu bremsen und mit über 60 % Kursanstieg in den letzten 12 Monaten ist derzeit SAP (FRA: SAPG WKN: 716460 ISIN: DE0007164600). Auch gestern gab es mit Kursen bis zu 269,60 EUR neue Allzeit-Höchststände. Nach bombigen Q3-Zahlen eilt der ERP- und Cloud-Spezialist von Hoch zu Hoch, die Erwartungen für 2025 sind jetzt noch einmal konkretisiert worden. Im Zentrum steht derzeit das mittelfristige Wachstum beim Cloud-Backlog.
Gemeint sind damit die vertraglich zugesicherten Cloud-Umsätze, die SAP in den kommenden Jahren wahrscheinlich realisieren wird. Im vierten Quartal gab es hier ein Plus von 29 %, in 2024 hat der gesamte Cloud Backlog um 40 % zugelegt, was einem zusätzlichen Umsatz von rund 63 Mrd. EUR in den nächsten Jahren entspricht. Ein starkes Zeichen für die nahe Zukunft. Die Analysten der Deutschen Bank haben nochmal nachgerechnet und bestätigen ihr „Buy“-Rating mit neuem Kursziel von jetzt 310 EUR. Aktuell sind die Walldorfer mit einem 2025e KGV von 42 bewertet, bis 2028 sinkt es auf ca. 25. Die Story könnte wegen der hohen Branchen-Dynamik also ungehindert weiterlaufen.

Siemens Energy (FRA: ENR WKN: ENER6Y ISIN: DE000ENER6Y0) war der Shooting-Star unter den GreenTech-Titeln in den letzten 12 Monaten. Mit einer fulminanten Rally verneunfachte sich der Kurs von 6,50 auf rund 60 EUR. Fundamental konnte man wegen der gelösten Probleme bei der spanischen Windtochter Siemens Gamesa nun endlich durchatmen. Die DeepSeek-Korrektur veranlasste viele Investoren in den letzten Tagen, erst einmal Gewinne mitzunehmen. Mit minus 19 % an einem Tag trieb es den Investoren aber kurzzeitig den Schweiß auf die Stirn.
Siemens Energy wurde in den letzten Wochen stärker gekauft, weil Investoren einige Querverbindungen zum weltweiten KI-Boom vermuteten. Mit der DeepSeek-Meldung aus China haben sich diese Wachstumshoffnungen etwas zerstreut. Analytisch ist Siemens Energy für das Jahr 2025 mit einem KGV von 77 auffällig teuer, erst in 2026 fällt dieses Ratio auf 26, sollte sich der Gewinn je Aktie tatsächlich von 0,74 auf 2,29 EUR nach oben entwickeln. Technisch kann die Aktie u.E. noch weiter konsolidieren, an den langfristigen Chancen ändert das freilich nur wenig. Dennoch: Bei dieser Bewertung darf operativ nichts mehr schiefgehen!

Nvidia und MicroStrategy – Jeden Tag ein Milliardenthema
Investoren sind gemäß der Gewichtung weltweiter ETFs heute zu etwa 68 % in Hightech-Aktien aus den USA investiert. Das ergibt sich aus den extremen Anstiegen der Marktkapitalisierungen der letzten zwei Jahre. Der S&P 500-Index bildet diese Entwicklungen nach und avancierte deshalb schon das zweite Jahr in Folge mit mehr als 30 Prozent. So eine extreme Aufwertung gab es zuletzt nur in den 80igern und zur Tech-Bubble 1999/2000. Anleger sollten sich der Risiken bewusst sein, denn mit einem Shiller-KGV von über 37 ist der Markt im Tech-Sektor klar in der Überhitzungszone angekommen.
In den letzten Wochen standen besonders Nvidia und MicroStrategy im Focus. Nach einer Rally von über 450 % seit Anfang 2023 kommt der Kurs von Nvidia (NASDAQ: NVDA, WKN: 918422; ISIN: US67066G1040) seit einigen Tagen ins Wanken. Der Grund: Die US-Regierung unter dem 47.Präsidenten Donald Trump erwägt, die Exportbeschränkungen für Nvidias KI-Chips nach China weiter zu verschärfen. Diese Überlegungen folgen auf die jüngsten Entwicklungen rund um das chinesische KI-Modell DeepSeek, welches bestehende Annahmen über die Künstliche Intelligenz in Frage stellt. Laut Branchenberichten könnte ein Verbot des Exports des Nvidia H20 KI-Prozessors in Erwägung gezogen werden.
Falls die Trump-Administration die Ausfuhrregeln für Hochleistungsrechner und Halbleiter nach China tatsächlich verschärft, wäre dies das vierte Mal seit 2022, dass die US-Regierung solche Kontrollen verhängt. Diese Maßnahmen könnten nicht nur die Gewinne von NVIDIA schmälern, sondern auch den globalen Marktanteil der USA im KI-Sektor beeinträchtigen. Nach 150 USD zum Jahresende stehen Nvidia-Aktien nun bei 123 USD rund 20 % unter den Höchstständen. In wenigen Tagen hat das Unternehmen 600 Mrd. USD an Marktkapitalisierung verloren und liegt nun in der Rangfolge wieder deutlich hinter Apple und Microsoft. Zahlen zu 2024 will das Unternehmen am 26. Februar vorlegen. Das aktuelle KGV in der Aktie beträgt 48,5 – wenn die prognostizierten Gewinnanstiege für 2025 tatsächlich eintreten. Das kann noch spannend werden!

Michael Saylor, der visionäre CEO von MicroStrategy (NASDAQ: MSTR, WKN: 722713; ISIN: US5949724083) hat sich durch seine kühnen Bitcoin-Investitionen während des Corona-Crashs einen legendären Ruf in der Krypto-Community erworben. Sein strategischer Ansatz, Bitcoins mit Kapital aus Aktien und Wandelanleihen zu erwerben, führte nicht nur zu einer enormen Wertsteigerung seines Unternehmensportfolios, sondern inspirierte auch andere große Marktteilnehmer wie Microsoft dazu, über eigene Bitcoin-Reserven nachzudenken. Mit dem Anstieg der Krypto-Währung BTC auf über 100.000 USD konnte MicroStrategy im abgelaufenen Jahr fast 700 % zulegen.
Ein tieferer Blick auf das Bitcoin Wunderkind ist für Anleger allerdings angebracht, denn die Krypto-Strategie des Unternehmens ist sehr spekulativ ausgerichtet. Im Zeitraum zwischen dem 13. und dem 20. Januar 2025 wurden insgesamt 3.012.072 eigene Aktien zu Marktpreisen verkauft. Der Gesamt-Nettoerlös von rund 1,1 Mrd. USD wurde zum Ankauf von etwa 11.000 weiteren Bitcoins zu einem Durchschnittspreis von 101.191 USD verwendet. Somit hält das Unternehmen nun etwa 461.000 BTCs im Wert von rund 48 Mrd. USD.
Die Krux ist nur: Die MSTR-Aktie hat eine Marktkapitalisierung von aktuell 76 Mrd. USD, also beträgt das Aufgeld gegenüber dem einzigen Vermögensgegenstand gut 56 %. Hinzu kommt die Verschuldung des Unternehmens in Milliardenhöhe, die ja verzinst werden muss und irgendwann in neue Aktien gewandelt wird. Ferner plant das Unternehmen aus Virginia laut SEC-Antrag, seine Klasse-A-Stammaktien drastisch von rund 330 Millionen auf 10,33 Mrd. Stück zu erweitern, um die aggressive Investitionsstrategie fortzusetzen. Damit würde der Wert in die Region von Apple vorrücken. Gründer Michael Saylor glaubt offensichtlich fest an die Dominanz von Bitcoin als etablierte Anlageklasse und er hat medial tausende von Follower. Im Ergebnis kann seine Geschäftsstrategie extreme Gewinne erzeugen oder auch gewaltig schiefgehen. Ein heißer Ritt auf der Rasierklinge!

FAZIT
Die Europäische Union hat ehrgeizige Ziele im Energie-Sektor. Spätestens im Jahr 2050 soll mit der „NetZero“-Strategie eine klimaneutrale Position erreicht werden. Das erfordert hohe Investitionen in die Energie-Infrastruktur, um den fossilen Anteil immer weiter zu drücken. Zunehmende Elektrifizierung bedeutet aber auch einen gewaltigen Bedarf an Rohstoffen und kritischen Metallen. Die HighTech-Industrie geht mittlerweile eigene Wege in der Sicherung ihrer Lieferketten und will sogar erheblich in die Energieversorgung investieren. Anleger können von beiden Trends profitieren, indem Tech-Portfolios durch Rohstoff-Investments ergänzt werden. Bei weiteren Preisanstiegen profitiert der Investor dann durch unterschiedliche Renditequellen. Eine gute Diversifikation senkt darüber hinaus die Portfoliorisiken.