Der Unterhaltungsriese legte im erweiterten Handel um etwa 5% zu, nachdem er gemischte Quartalsergebnisse veröffentlicht hatte. Die Aktie schloss dann aber im leichten Minus.

Die Zahlen: Disney meldete einen bereinigten Gewinn von 1,03 Dollar pro Aktie, gegenüber den von Analysten erwarteten 95 Cents. Der Umsatz lag bei 22,33 Mrd. Dollar und damit unter den erwarteten 22,5 Mrd. Dollar. Das Unternehmen verzeichnete außerdem einen Rückgang der Disney+-Abonnenten um etwa 7 % in diesem Zeitraum und kündigte eine Erhöhung der Streaming-Preise an.

Es ist also nicht alles Magie im Disney-Königreich.

Die Gesamteinnahmen stiegen um 4 %, aber wie die meisten Medienkonzerne hat auch Disney mit dem Auf und Ab des Verbraucherverhaltens, der Abschaffung von Kabelanschlüssen und einem schleppenden Werbemarkt zu kämpfen, um nur einige Beispiele zu nennen. Dennoch zeigte sich CEO Bob Iger in seinem Bericht optimistisch, was die Zukunft des Unternehmens angeht. Er nannte drei Bereiche, die seiner Meinung nach das künftige Wachstum vorantreiben werden: Filme, Parks/Kreuzfahrten und Streaming/Direct-to-Consumer.

Hier sind die sechs wichtigsten Erkenntnisse aus der heutigen Bilanzpressekonferenz.

Filme: Disney hatte in diesem Sommer nicht die großen Hits. Iger sagte, die Leistung der jüngsten Veröffentlichungen sei „enttäuschend und wir nehmen das nicht auf die leichte Schulter“. Dennoch verweist er auf Disneys „enormen Lauf im letzten Jahrzehnt“ mit Blockbustern wie Avatar und Frozen. Disney hat schon immer gewusst, wie man sein robustes geistiges Eigentum mit TV-Spinoffs, charakterbezogenen Merchandising-Artikeln, Fahrgeschäften mit Filmthemen in seinen Parks und ähnlichem ausnutzt.

Parks/Resorts/Kreuzfahrten: Die Gesamteinnahmen für Disneys Themenparks und Kreuzfahrten stiegen um 13 % auf 8,3 Mrd. Dollar. Die Besucherzahlen in Walt Disney World in Florida waren rückläufig, was jedoch durch höhere Besucherzahlen in den Themenparks in Shanghai und Hongkong ausgeglichen wurde. Iger sagte, dass die Auslastung der kommenden Disney-Kreuzfahrten bei 98 % liege.

Streaming: Die Umsätze von Disneys Direct-to-Consumer-Angeboten wie Disney+, ESPN+ und Hulu stiegen um 9 % auf 5,5 Milliarden Dollar. Dies ist nicht unbedingt auf das Wachstum der Abonnements zurückzuführen, sondern vielmehr auf Preiserhöhungen. Disney hat den Preis für ein Disney+-Abonnement bereits früher erhöht und plant, dies auch in Zukunft zu tun. Iger sagte, dass bei der letzten Preiserhöhung keine „signifikante Abwanderung oder ein Verlust von Abonnenten zu verzeichnen war, was ermutigend ist.“

Die Auswirkungen des Cord-Cutting sind „unverkennbar“: Iger sorgte kürzlich für Aufregung, als er andeutete, dass Disneys lineare Netzwerke, darunter ABC, FX und National Geographic, für das „Kerngeschäft“ nicht unbedingt notwendig seien (was bedeutet, dass er sie eines Tages abschaffen könnte). Der heutige Ergebnisbericht bestätigte dies teilweise. Der Umsatz der linearen Netzwerke sank um 7 % auf 6,7 Mrd. Dollar, und das Betriebsergebnis ging um 23 % auf 1,9 Mrd. Dollar zurück.

ESPN BET: ESPN wird mit PENN Entertainment in einem 2-Milliarden-Dollar-Deal zusammenarbeiten, um den Verbrauchern „die Möglichkeit zu bieten, Wetten mit weniger Reibungsverlusten innerhalb unserer Produkte zu platzieren“, so ESPN-Vorsitzender Jimmy Pitaro in einer Erklärung.

Bob Iger’s Maus Haus: Es gibt Gerüchte, dass ein Tech-Gigant wie Apple Disney kaufen könnte. Iger hat diese Idee als reine Spekulation abgetan. „Das ist nichts, worüber wir uns Gedanken machen“, sagte er.

Fazit: Wir wissen, dass The Walt Disney Company derzeit eines der umstrittensten Unternehmen auf dem Markt ist. Aufgrund bestimmter Standpunkte, die das Unternehmen in den letzten Jahren eingenommen hat, besteht eine massive politische Kluft. Für uns ist vieles davon ein Nebenschauplatz, der wenig bis gar keinen wesentlichen Einfluss auf das Unternehmen und seine Aussichten haben wird. Was wirklich zählt, ist das grundlegende Bild. Und obwohl wir es für möglich halten, dass die Walt Disney Company in nächster Zeit ein paar Beulen und blaue Flecken bekommen könnte, vermuten wir, dass das Gesamtbild, wenn die Daten verdaut sind, recht positiv sein wird.